Montag, 10. Dezember 2007

Bloggen ist für alle da

(Via diverse Weblogs) Wir leben wahrlich in seltsamen Zeiten, wenn eine irre Ablästerei eines Journalisten über die sich breit machende Meinungsdemokratie des Internets im Vergleich zum sonstigen Geschehen in Deutschland zu einer amüsanten Nichtigkeit wird.

Früher hätte ich mich über solch ein dämliches Geschreibsel eines Journalisten vom Internet als Hort der Narren und des Schmutzes aufgeregt. Heute bin ich eher verwirrt darüber, dass ein derartiger Artikel in der Süddeutschen Zeitung überhaupt noch irgendwo einen größeren Widerhall in der "Blogosphäre" findet.

Hey, es ist doch nur ein Journalist, der da seine Meinung ins Internet schreibt! Ein Blogger also wie wir! Liebe Blogosphäre, nehmt ihn freundlich auf, den Herrn Bernd Graff. Jeder hat einmal angefangen mit dem Bloggen. Er wird es schon noch lernen.

2 Kommentar(e):

Solon hat gesagt…

Kai Raven schrieb mir per E-mail:

"Hi, da die Kommentarfunktion bei Blogger unsäglich ist:

Das Gleiche habe ich mir auch gedacht. Aber die Angriffe seitens der SZ gegen die Blogosphäre sind ziemlich massiv und werden nicht nur durch Herrn Graff geführt, sondern auch durch Herrn Leyendecker, wie man sich z. B. in den 8. Berliner Mediengesprächen - Journalistische Qualität im digitalen Zeitalter anhören kann. Für den ist Weblog = Bildblog und 1, 2 Ausnahmen, alles andere bis "PI" ist Dreck. Und dann gibt es noch Schirrmachers Rede von der FAZ. Letztens habe ich auf Phoenix eine ähnliche Diskussionsplattform gesehen, bei der Chefredakteure diskutieren und die Stoßrichtung die gleiche war. U. a. war auch Jörgens vom Stern dabei, der "Internetrichtlinien" forderte und da wird's dann brenzlig. Die Presse kann Blogs zwar nicht ihren Kodex und ihre Richtlinien aufzwingen (die geben sie sich selbst oder gar nicht), aber sie kann über ihre guten Kontakte zur Politik eine Regulierung oder Einflußnahme auf Blogs anstoßen. Das, was Graff schreibt, ist Teil einer Kampagne."

Solon hat gesagt…

@Kai: Das kann natürlich sein, dass das eine abgesprochene Kampagne ist. Und es ist natürlich richtig, gegen deren Meinungen argumentativ vorzugehen. Ich wollte mit dem kurzen Blog-Eintrag quasi indirekt darstellen, dass so ein Journalist, der da nichts als seine Meinung ins Internet schreibt eben auch nichts anderes tut als ein stinknormaler Blogger. Woraus dann bei manchem Leser vielleicht die Frage aufkommt, was dieser Journalist sich eigentlich herausnimmt. Der Versuch ein indirekten Angriffs von mir also sozusagen. Im Kampfsport würde man sagen, man nutzt die Kraft des Gegners gegen ihn. Man weicht einen Schritt zurück, der Schlag des Gegners geht in die Luft und er verliert vielleicht sein Gleichgewicht.

Okay, ich muss mich in dieser Taktik wohl noch etwas üben. :-)