Samstag, 6. Januar 2007

Ich möchte nicht Kind in Deutschland sein

Zu der gerade in den dritten Programmen gezeigten Dokumentation "Rythm Is It!" (WDR: 06.01.2007, 11:40 Uhr, BR: 14.01.2007, 12:15 Uhr) empfehle ich eine Kritik bei Filmzentrale.com: Soziales Wohlfühlkino:

Drei Monate, von den ersten Proben bis zum großen Abend der Aufführung, hat das Team um Thomas Grube und Enrique Sánchez Lansch 250 Schüler (25 Nationen) aus 5 fünf Berliner Grund- und Hauptschulen begleitet. [...] Was und wie viel das Projekt in der Breite und auf Dauer gebracht hat, bleibt fraglich; nach der Uraufführung endet die Dokumentation im Freudentaumel. Dass ein Großteil der Schülerschaft mit geringer Qualifikation, aber überhöhter Erwartungshaltung seinen Platz in einer täglich komplexer werdenden Berufswelt finden muss, wird in einem Projekt, in dem jeder alles schaffen kann, souverän übergangen. Von realistischer Zukunftserwartung keine Spur. (Quelle)


Dennoch könnte ein Blick in die Dokumentation lohnen. Einfach, um kurz mal in die Gesichter der Kinder zu blicken, die am Anfang der Dokumentation im Hintergrund gezeigt werden - bevor dann die Erfolgsgeschichten einiger Kinder die Story der Dokumentation dominieren. Denn bereits allein diese Gesichter erzählen - so kurz sie auch nur zu sehen sind - eine andere Geschichte als die, die die Dokumentation anschließend fabriziert.

Wenn Lehrer nicht solch einen Stress hätten, müssten sie Weblogs schreiben. Gerade Lehrer von Schulen in sozialen Brennpunkten. Um mitzuteilen, welchen Ängsten und welcher Chancenlosigkeit viele ihrer Schüler ausgesetzt sind. Um mitzuhelfen, die Werte in der deutschen Gesellschaft wieder zurecht zu rücken. Damit der Mensch wieder im Mittelpunkt der Politik steht und die menschenverachtende Pop-Religion des Neoliberalismus zurückgedrängt wird. Davon würden alle profitieren, nicht nur verhärmte Kinder in sozialen Brennpunkten.

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StudiVZ und die "Campus Captains": Ausbeutung ehrenamtlichen Engagements?

Wie blöd muss man sich eigentlich als "ehrenamtlich" tätiger, sogenannter "Campus-Captain" beim gerade für irgendwas knapp unter 100 Millionen Euro an Holtzbrinck verkauften Studenten-Online-Portal "StudiVZ" vorkommen?

Soweit ich mitbekommen habe, wurden die "Campus-Captains" von StudiVZ ja sozusagen als Ehrenamtliche "angeheuert", um Werbung für StudiVZ an der Uni zu machen und unter den Nutzern ein wenig Support zu leisten. Ohne Bezahlung, wenn ich richtig informiert bin. Bekommen haben die Campus-Captains also nichts. Vermutlich waren sie im Glauben, hier Mitarbeiter eines selbstlosen Studentenprojektes zu sein. Und nun wachen sie auf und merken, dass ihr kostenloses Engagement ungefragt einem millionenschweren Konzern namens Holtzbrinck zu Gute kommt.

Verarschung, würde ich das nennen. Oder?

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Überwachungsgesetze kommen gerne "heimlich" via EU

(Via NachdenkSeiten.de) So langsam arbeitet sich das Thema "Vorratsdatenspeicherung" in den Medien voran. Manchmal bringen Tagesschau.de und Heute.de ja schon kleine Artikelchen - zumindest online. Dass der "Maschinenraum", sprich Heise.de, Golem.de und Co., schon lange drüber berichtet, das ist klar. Aber die "politischen" Journalisten hatten dieses absolut hochbrisante Thema trotz nun schon jahrelanger Aktualität immer noch nicht auf dem Radar oder wurden von Chefredakteuren womöglich gezwungen, es zu übersehen. Wer weiß. Das Thema der geplanten Fingerabdrücke in jedem neuen Personalausweis scheint für manche Journalisten die Möglichkeit zu sein, endlich einmal nachzufragen, warum eigentlich der Staat neuerdings seine Bürger allgemein als verdächtige Verbrecher behandeln möchte. Und da taucht dann endlich auch das Thema "Vorratsdatenspeicherung" auf.

Der bekannte Journalist Hans-Martin Tillack schreibt nun zumindest in seinem Weblog bei Stern.de ganz passende Worte zu diesem Überwachungs-Schmu, den die Politiker immer nur geschickt und leise über die EU-Ebene realisieren, so dass es möglichst niemand so richtig mitbekommt: Name: Big Brother. Amtssitz: Brüssel.

Ich erlaube mir mal aus dem Artikel von Hans-Martin Tillack etwas ausführlicher zu zitieren:

Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat gestern für Deutschland den Vorsitz im EU-Ministerrat übernommen, die deutsche EU-Präsidentschaft hat begonnen. Es geht ihm darum, sagte Steinmeier neulich, "Europa wieder besser zu erklären". [...] Im Rahmen dieser Politik muß auch die große [...] Anzeige entstanden sein, die am Sonntag in mehreren Zeitungen stand. [...] Nur beim Thema "Sicherheit" wurde die Sprache der Werbetexter der Bundesregierung plötzlich ziemlich vage. [...] Kein Wort von all den jüngsten ganz konkreten Brüsseler Errungenschaften: Davon , dass die EU - auf Betreiben von EU-Kommission und Bundesregierung sowie mit kräftiger Unterstützung von SPD und CDU/CSU im Europaparlament - kürzlich die mindestens sechsmonatige Vorratsdatenspeicherung von Telefonverbindungen vorgeschrieben hat. Oder dass in allen neuen Reisepässen künftig zwei Fingerabdrücke der Inhaber gespeichert werden - als seien wir alle verdächtig.

Vielleicht ist es ja kein Wunder, dass die Regierungswerber bei diesen beiden Vorhaben lieber nicht so konkret wurden. Beides klingt halt doch stark nach Big Brother. Und beides hat die Bundesregierung wohl nicht zufällig lieber via Brüssel eingefädelt, als über den Bundestag. In Berlin gab es nämlich ein klares Nein der Abgeordneten gegen die ausufernde Datensammelei und Widerstand sogar in der CDU. In Brüssel dagegen ging alles glatt durch - da gibt es praktischerweise keine parlamentarische Opposition und die Presse ist auch nicht übertrieben wachsam. (Quelle)


Ja, ich denke auch, dass die Politiker ganz genau wissen, was sie tun. Die Überwachungsgesetze sind kein Zufall. Es ist auch kein Zufall, dass man keinerlei Experten befragt, um zu eruieren, ob diese Überwachung tatsächlich beim Kampf gegen den Terrorismus nötig ist. Es ist auch kein Zufall, dass es keine öffentliche Diskussion gibt über mögliche Alternativen und dass man solche Gesetze über die demokratisch kaum legitimierten Gesetzgebungswege der EU mit allerlei Verfahrenstricks realisiert.

Anti-Terrorgesetze müssen halt so ein wenig im Halbdunkel verabschiedet werden. Vermutlich, damit man die Terroristen besser überraschen kann mit der späteren Anwendung der Gesetze, nicht wahr, liebe Medien?

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Freitag, 5. Januar 2007

Mag die deutsche Firma "Server4you" Meinungsfreiheit und Anonymität nicht?

Die deutsche Firma "Server4you" (www.server4you.de), die Services rund um die Webpräsenz anbietet, kündigt anscheinend Kunden, die die bei "Server4you" gemieteten Server für völlig legale und legitime sogenannte "TOR-Exit-Nodes" verwenden möchten. TOR ist ein System, mit dem zum Beispiel Menschen aus Ländern, in denen die Meinungsfreiheit unterdrückt wird, anonym im Internet surfen können. Aber auch als deutscher Surfer ist das Benutzen von TOR sinnvoll, um zum Beispiel den Datensammlern von Firmen auszuweichen. An TOR ist nichts Verruchtes oder Verdächtiges. Im Gegenteil, Menschenrechtsorganisationen preisen TOR als wichtig für die Meinungsreiheit.

Was also hat "Server4you" gegen TOR-Server?

Alle Kunden von Server4you (ob sie nun "Tor-Exit-Nodes" anbieten oder nicht) sollten sich meiner Meinung nach überlegen, ob sie solch einer Firma Geld geben möchten.

Mehr zu dem Gebahren dieser Firma und zum Thema "TOR-Exit-Nodes" weiß Rabenhorst zu berichten: Weitere TOR-Geschichten.

TOR ist ein Service, um das Internet anonym nutzen zu können. Das ist nicht nur erlaubt, sondern Anonymität ist sogar ein Bürgerrecht. Das BKA war auf der Suche nach einem Verbrecher und wollte deshalb die Log-Dateien eines solchen TOR-Servers überprüfen. Gegen den TOR-Server-Betreiber selbst liefen zu keiner Zeit Ermittlungen. Trotzdem hat der Serverbetreiber "Server4you" nun einfach dem Betreiber des TOR-Servers gekündigt. Anfragen werden von "Server4you" anscheinend nicht beantwortet. Man hat anscheinend dermaßen Angst, dass an dem Kunden doch irgend etwas nicht koscher sein könnte, dass man auf keinen Fall mehr mit ihm etwas zu tun haben möchte, so muss man das Verhalten von "Server4you" wohl interpretieren.

Wer weiterhin irgend etwas mit diesem Serverbetreiber "Server4you" zu tun haben möchte, dem wünsche ich viel Spaß. Mir persönlich scheinen die jedenfalls nicht ganz koscher zu sein.

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Usability in Filmen

Ich habe zwar schon in meinem Deli.icio.us-Archiv auf den Artikel verlinkt, aber er sei auch hier noch einmal besonders hervorgehoben: Jakob Nielsen zählt in einer gut fassbaren Zehn-Punkte-Liste auf, wo Hollywood-Filme irren bei Computern und ihrer Bedienung: Usability in the Movies -- Top 10 Bloopers

Sehr amüsant zu lesen.

Er erwähnt auch richtig, dass die Bedienung von Geräten mittels Stimme (ganz abgesehen von der immer noch viel zu hohen Fehlerrate bei der Spracherkennung) nur in Ausnahmefällen besser und leichter ist als eine Bedienung via Tastatur und Bildschirm zum Beispiel. Jakob Nielsen erwähnt hier das populärste Beispiel eines "Voice-Interfaces", nämlich die Star-Trek-Serie, bei der die Raumschiffbesatzung quasi ständig mit dem Computer quatscht und selbst solche wichtigen Dinge wie die Selbstzerstörung des Schiffes per Sprachbefehl einleitet.

Außerdem weist Jakob Nielsen darauf hin, dass Zeitreisende eigentlich die größten Schwierigkeiten haben müssten, irgendwelche Computer in der Vergangenheit zu bedienen.

In diesen beiden Punkten muss ich jetzt aber wirklich einmal Star Trek in Schutz nehmen. ;-)

So haben mehrere Crew-Mitglieder in mehreren Star-Trek-Filmen Schwierigkeiten bei ihren diversen Zeitreisen, Computersysteme der Vergangenheit auf Anhieb zu bedienen. Alle Star-Trek-Zeitreisenden, die zum Beispiel einem PC begegnen, wollen nämlich gleich immer ein Gespräch mit dem Computer beginnen und klopfen ihm manchmal auch auf den Bildschirm, wenn der Computer stumm bleibt, nur um dann ratlos aus der Wäsche zu gucken. :-) Ok, gut, sobald sie sich erinnern, dass man ja früher Computer per Tastatur bedienen musste, können sie meist dann auch sofort klasse umgehen mit dem Computer.

Außerdem wird die berühmte Enterprise nicht nur per Sprachbefehl gelenkt. Die Star-Trek-Macher wissen durchaus die Vorteile von 2D-Displays zu schätzen. Die Brücke der Enterprise wimmelt bekanntlich nur so von schicken Anzeigen und Displays und alle bewundern den Androiden Data, der in rasender Schnelle hunderte von Knöpfen drücken kann und damit die Enterprise schon ein paar Mal aus brenzligen Situationen gerettet hat.

Insgesamt spielt das Thema "Usability" erstaunlich häufig eine Rolle bei Star-Trek. Und sei es nur, dass Scotty, der ehemalige Maschinist unter James T. Kirk, als er durch einen Trick in die Zukunft gelangt, auf dem Holodeck der modernen Enterprise die alte Brücke der alten Enterprise mit dem vertrauten Gefiepe und den altmodischen Bildschirmen virtuell wieder erschaffen lässt, um sich wohler zu fühlen.

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Donnerstag, 4. Januar 2007

Redakteur der Süddeutschen spricht von "Seuche Internet"

Ein Redakteur von Süddeutsche.de schreibt in einem Kommentar zur Hinrichtung von Saddam Hussein (Video von Saddams Exekution: Der Stoff aus dem der Hass erwächst) und zur Verbreitung des illegal aufgenommenen Videos von der Hinrichtung im Internet von der "Seuche Internet":

Die Seuche Internet garantiert, dass die Bilder auf immer abrufbar sein und - so weit der Begriff in diesem Zusammenhang erlaubt ist - kulthaften Status annehmen werden. (Quelle)


Faszinierend. Ist das eine Offenbarung des tieferen Denkens gewisser Redakteure oder ein Schreibfehler? Oder ist die Formulierung "Seuche Internet" einfach die Folge eines Neujahrs-Katers oder schlicht eine dämliche Wortwahl, die vom Autor ganz anders gemeint war und nun missverständlich rüberkommt? Ob der Kommentar auch in der von der Toten-Holz-Ausgabe verseuchten Welt, sprich in der Süddeutschen Zeitung, zu lesen ist oder nur im verseuchten Internet?

Tja, lang lebe die pathetisch vorgetragene, tobende und lärmende Phrase. Die Kommentare bei Süddeutsche.de sind halt inhaltlich auch nicht mehr besser als das, was man so in Weblogs liest. Der Redakteur scheint also längst angesteckt zu sein von dieser Seuche. ;-)

Update: Stefan Niggemeier ist die lustige Wortwahl des Redakteurs von Süddeutsche.de auch aufgefallen und hat dem Redakteur eine E-mail geschrieben und als Dank eine leicht gehässige Antwort-Mail von Stefan Kornelius bekommen nach dem üblichen, total billigen, rhetorischen Muster der Rabulistik: Statt auf die Fragen von Stefan Niggemeier einzugehen, greift Stefan Kornelius Stefan Niggemeier persönlich an und unterstellt Stefan Niggemeier Dinge, die Niggemeier so nicht gesagt hat und verteidigt sich dann gegen die nicht gesagten Dinge. Soviel zur Qualität der Redakteure bei Süddeutsche.de.

Das wäre übrigens wieder so ein Fall, wo ein Ombudsmann bei einer Zeitung im Sinne der Leser und im Sinne der Redakteure hätte arbeiten können als Vermittler. So eskaliert das ganze, weil der Redakteur gefangen ist in seinem Denken und nicht kapiert, warum der Leser sich aufregt. Süddeutsche.de nimmt Schaden und der Leser ist angekotzt und die Bretter vorm Kopf der Redakteure werden dicker. Kundenfreundlichkeit und auch das Kümmern um die Mitarbeiter sieht anders aus. Ein fehlender Ombudsmann ist eines der Zeichen für die fehlende Professionalität deutscher Medien. Deutsche Medien hinken in diesem Punkt (und in vielen anderen) internationalen Standards hinterher. Insofern kann man dankbar sein für die "Seuche Internet", die dem armen deutschen Medienkonsumenten leichteren Zugang zur internationalen Konkurrenz verschafft.

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Deutschland: Nationalstolz statt Wohnung

Frankreich will seinen Bürgern ein Recht auf Wohnung zugestehen und dieses sogar einklagbar machen, meldet Heute.de: Frankreich: Recht auf Wohnung ab 2008.

Auch die Gesundheitsversorgung ist für Franzosen einklagbar, wie man im Artikel erfährt.

Dabei scheint es in Frankreich so geregelt zu sein, dass nicht untersucht wird, ob jemand aus eigener Schuld oder ohne eigenes Verschulden keine Wohnung oder kein Geld für die Krankenkasse hat. Aus unerfindlichen Gründen betrachtet Frankreich seine Bürger also als Menschen.

Das gilt in Deutschland nicht. Wer sollte das auch bezahlen? Schließlich ist Frankreich ungefähr siebzig Mal reicher als Deutschland. Glaube ich. Oder? Hier wird deswegen Arbeitslosen, die drei angebotene Jobs ausschlagen, seit dem 1. Januar alle Bezüge gestrichen. Kein Geld für Miete mehr, kein Geld für Essen mehr und auch aus der Krankenkasse fliegen sie raus. Ein Arbeitsloser, der drei Jobangebote ausschlägt, kann ja aber auch nicht mehr wirklich als "Mensch" bezeichnet werden.

Dafür ist Deutschland jetzt jedoch äußerst wettbewerbsfähig, wie Süddeutsche.de stolz meldet: Fast alle lieben Deutschland. Deswegen würden jetzt alle, also wirklich alle - von der Putzfrau bis zum Konzernchef - alle Deutschland nicht nur mögen, nein lieben. Ach, halt. Befragt wurden in der von Süddeutsche.de geschilderten Studie nur Manager. Na, die Putzfrau wird aber ganz bestimmt genau so denken wie die Manager. Das erzählen uns doch jeden Tag die Medien: Dass es der Putzfrau gut geht, wenn es dem Manager gut geht. Und aus unerfindlichen Gründen sind die Manager dann besonders glücklich, wenn der Sozialstaat eingedampft wird. Also ist auch die Putzfrau ganz glücklich, wenn der Sozialstaat eingedampft wird. Das haben die Franzosen nicht kapiert. Die armen.

Da setzt sich der französische Präsident für solch ein Gesetz ein. Hätte er sich mal ein Beispiel an unserem Bundespräsidenten genommen. Der hat dagegen die Wettbewerbsfähigkeit von Deutschland im Sinn, wie er in seiner letzten Weihnachtsansprache so schön vor Augen führte. Die Manager (und Putzfrauen) werden vor Freude tränende Augen gehabt haben als sie die wirklich hervorragend zum Weihnachtsfest, dem Fest des Wettbewerbs und des Ellenbogens, passenden mahnenden Worte von Horst Köhler vernahmen, der betonte, dass Deutschland vor allem eines werden müsse: Noch wettbewerbsfähiger! Und dass dazu leider, leider weitere Einschnitte unvermeidlich sein werden. Ja, ja, Frankreich hat halt keinen solchen weitsichtigen Bundesvorsitzenden der Deutschland-AG wie unseren Bundeshorst.

In Frankreich denkt man viel zu simpel. Da will man den Menschen direkt helfen. So geht das nicht. Es muss indirekt sein. Erst muss man der Wirtschaft alles, was sie wollen, in den Arsch schieben, dann wird auch noch was rausfallen, äh, abfallen für die restlichen gesellschaftlichen Gruppen. Also Abfall sozusagen. Wenn die Wirtschaft gut verdaut, hat eben auch die Putzfrau gut zu tun. Da braucht es keine Gesetze, die allen auf direktem Wege eine Wohnung geben wollen.

Und schließlich: Wie sieht so ein Gesetz denn aus! Das sieht doch so aus, als ob ein Staat seine Bürger alimentieren müsste! Kann daraus echter Nationalstolz erwachsen? Köhler und Merkel hingegen, denen floss der Nationalstolz nur so aus den Augen und Poren in ihren letzten Ansprachen zu Weihnachten und Neujahr! Weihnachten und Neujahr sind ja auch bekanntlich die Fest- und Gedenktage des Nationalstolzes.

Gut, ihre Ansprachen waren alles in allem eher nichts sagend. Also eigentlich herrlich nichts sagend. Vor allem die Ansprache von Merkel. Das war "Du bist Deutschland" als Kanzleransprache. Wie diese abstruse Werbeaktion der Arbeitgeber also, die für Deutschland werben wollte und den Mutlosen und Entrechteten im Land mit einem diffusen Nationalgefühl wieder aufhelfen wollte. Nach dem Motto: "Hey, was mault ihr über niedrige Löhne, unsichere Arbeitsplätze und immer weniger Sozialstaat und allgemein über die Entsolidarisierung der Gesellschaft und den schwindenden Einfluss des Staates als Regulierer und Nivellierer!? Wir hatten doch eine total genial, geile Fußball-WM! Ist das etwa nichts?! Also, dann seid mal schön ruhig, ihr Launeverderber!"

Also Leute, denkt daran: Der Franzose hat zwar demnächst ein Anrecht auf eine Wohnung, aber es mangelt ihm an einer entscheidenden Stelle: Er ist kein Deutscher!

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Mittwoch, 3. Januar 2007

"Die Fackel" von Karl Kraus jetzt im Internet

(Via Netzjournalist) Karl Kraus (Wikipedia-Eintrag zu Karl Kraus) schrieb schon vor einigen Jahrzehnten offline ein Weblog und nannte es Zeitung, genauer "Die Fackel". Da Karl Kraus nun siebzig Jahre tot ist und er so etwas Geniales wie die "Creative Commons" noch nicht kennen konnte, darf jetzt zumindest nach siebzig Jahren jeder seine Texte weiter publizieren, weil die Beschränkungen des Urheberrechts nun endlich abgelaufen sind und die Erben oder Rechteinhaber von Kraus' Texten ab sofort leer ausgehen. Das Austrian Academy Corpus hat diese Gelegenheit sogleich genutzt und stellt alle Texte aus der Fackel online: Die Fackel.

Auch der Standard berichtet über den Online-Auftritt: Ab sofort online: "Die Fackel".

Damit der Zugang nicht allzu leicht wird (die vorherige Qual erhöht den anschließenden Genuss - ein österreichisches Prinzip?), hat dieser akademische Körper dem Lesegenuss eine Zwangsregistrierung voran gestellt.

Wer seine E-mail-Adresse nicht bekannt geben möchte oder nicht eventuell längere Zeit auf die Freischaltung warten möchte, dem empfehle ich wie immer in solchen Fällen die Benutzung von Bugmenot.com. Einen freien Login für den österreichischen Akademie-Körper gibt es da bei Bugmenot schon. Einfach die URI der oben verlinkten Webseite zu der Fackel in's Suchfeld von Bugmenot kopieren (oder alternativ auf diesen Link klicken) und man erhält eine Liste mit funktionierenden Accounts von Leuten, die ihre Zugangsdaten Bugmenot freiwillig mitgeteilt haben.

Auf dass das Licht der Fackel jetzt nach Wegfall der Beschränkungen durch das Urheberrecht nicht wieder behindert werde durch einen unsinnigen Registrierungszwang. Es lebe also der freie Informationsfluss! ;-)

P.S.: Ist man so dämlich und gibt dem österreichischen akademischen Körper seinen realen Namen samt Wohnort und gar Berufsbezeichnung an bei der Registrierung auf deren Webseite, darf man zusätzlich noch juristisch anzweifelbare Dinge lesen wie zum Beispiel, dass nun der Austrian Academy Corpus die Rechte an den Texten von Karl Kraus besitzen würde. Gemeint sein kann jedoch nur das Recht an der Online-Aufbereitung der Texte von Kraus. Deshalb sprechen die Nutzungsbedingungen auch immer von der "AAC-Fackel".

Da diese Nutzungsbedingungen nur lesbar sind, nachdem man bereits dem AAC seine persönlichen Daten für die Anmeldung übermittelt hat, hier die Nutzungsbedingungen zur Nutzung der "AAC-Fackel". Damit jeder weiß, worauf er sich einlässt, wenn er der AAC persönliche Daten übermittelt, bevor er sich anmeldet (und nein, ich bekomme für diesen Service kein Geld von dem AAC):

NUTZUNGSBEDINGUNGEN
1. Registrierung

1.1 Die Österreichische Akademie der Wissenschaften ('ÖAW') hat eine elektronische Fassung der Zeitschrift "Die Fackel" erstellt, die unter der Website online unentgeltlich zur Verfügung gestellt wird ('AAC-Fackel'). Um die AAC-Fackel nutzen zu können, müssen sich User zuvor registrieren. Der User verpflichtet sich durch die Registrierung, diese Nutzungsbedingungen einzuhalten.

1.2 Die ÖAW ist jederzeit berechtigt, ohne vorherige Ankündigung und ohne Angabe von Gründen die AAC-Fackel einzustellen und Registrierungen von Usern zu löschen. Durch Einstellung der AAC-Fackel oder Löschung der Registrierung eines Users erlischt das Vertragsverhältnis zwischen der ÖAW und dem User.

1.3 Benutzt ein User die Datenbank sechs Monate lang nicht, so werden seine bei der Registrierung eingegebenen und generierten Daten vollständig gelöscht und das Vertragsverhältnis erlischt.
2. Datenschutz

2.1 Bei der Registrierung hat der User Name, Adresse, Beruf, Institution und E-Mail Adresse anzugeben. Der User erklärt sich ausdrücklich damit einverstanden, dass die ÖAW die bekannt gegebenen Daten speichert und zur statistischen Auswertung der Nutzerstruktur verwendet. Die ÖAW verpflichtet sich, die Daten nicht an Dritte weiterzugeben. Zur Wiedererkennung nutzerspezifischer Einstellungen werden vom System automatisch Cookies gesetzt. Sofern der User mit dieser Funktion nicht einverstanden ist, kann er sie durch Änderung der Einstellung in seinem Browser ändern.

2.2 Nach Abschluss der Registrierung wird dem User ein automatisch generiertes Passwort an die von ihm angegebene E-Mail Adresse zugesandt. Der User verpflichtet sich, dieses Passwort geheim zu halten und nicht an Dritte weiterzugeben.

2.3 Der User erklärt sich damit einverstanden, dass die ÖAW an die von ihm bei der Registrierung angegebene E-Mail-Adresse E-Mails mit Informationen über Änderungen oder neue Funktionen der Datenbank zusendet.
3. Rechte an der AAC-Fackel

3.1 Die AAC-Fackel ist als Computerprogramm und Datenbank urheberrechtlich geschützt. Alle Verwertungsrechte, insbesondere das Recht zur Vervielfältigung, Verbreitung oder Zurverfügungstellung stehen ausschließlich der ÖAW zu.

3.2 Die ÖAW gewährleistet nicht, dass der Inhalt der AAC-Fackel frei von Rechten Dritter ist. Werden User von Dritten in Anspruch genommen, so stehen ihnen keine Ansprüche gegen die ÖAW zu.

3.3 User, welche die erlaubte Nutzung der AAC-Fackel überschreiten, verpflichten sich, der ÖAW jeden daraus entstandenen Schaden zu ersetzen.
4. Erlaubte Nutzung der AAC-Fackel

4.1 Der User ist nur berechtigt, die AAC-Fackel zu privaten oder wissenschaftlichen, nicht aber zu kommerziellen Zwecken und auch nur im Rahmen der gesetzlichen freien Werknutzungen zu verwenden.

4.2 Der User verpflichtet sich, bei jedem Zitat die Quelle in folgender Form anzugeben:
Herausgeber: AAC - Austrian Academy Corpus
Titel: AAC-FACKEL
Untertitel: Online Version: "Die Fackel. Herausgeber: Karl Kraus, Wien 1899-1936"
Reihentitel: AAC Digital Edition Nr. 1
URL: http://www.aac.ac.at/fackel
Abrufdatum:

Bei der Quellenangabe von Texten, die nicht von Karl Kraus verfasst sind, sind zusätzlich der Name des Verfasser/der Verfasserin und der Titel des einzelnen Beitrages anzugeben.

Zitat einer Seite (Kurzform bei Mehrfachnennung): AAC-FACKEL, Nr.x, (S.)x ( [=Abrufdatum])

4.3 Keinesfalls ist es dem User gestattet, die AAC-Fackel zur Gänze zu vervielfältigen oder deren Inhalt der Öffentlichkeit – in welcher Form auch immer – zugänglich zu machen.
5. Funktionalität der AAC-Fackel

Die ÖAW gewährleistet weder die Vollständigkeit und Richtigkeit der AAC-Fackel noch deren störungsfreies Funktionieren oder dauerhafte Abrufbarkeit. Für Störungen und Ausfälle insbesondere aufgrund höherer Gewalt, Streik oder Manipulation durch Dritte übernimmt die ÖAW keine Haftung. Die ÖAW übernimmt weiters keine Haftung für die Verwendbarkeit der Daten zu den von den Usern vorgesehenen Zwecken.
6. Schlussbestimmungen

6.1 Die Unwirksamkeit einzelner Vertragsbestimmungen berührt die Wirksamkeit der übrigen Bestimmungen dieser Nutzungsbedingungen nicht. An die Stelle der unwirksamen Bestimmung tritt eine wirksame, die dem von der unwirksamen Bestimmung beabsichtigten Zweck wirtschaftlich am nächsten kommt.

6.2 Diese Nutzungsbedingungen und alle vertraglichen Beziehungen zwischen dem User und der ÖAW unterliegen dem Recht der Republik Österreich. Ausschließlicher Gerichtsstand ist die Innere Stadt Wien. (Quelle: http://corpus1.aac.ac.at/fackel/)


Der zitierte Text selbst ist nicht per direktem Link erreichbar, sondern wird erst während des individuellen Registrierungsvorganges und nach der Übermittlung seiner persönlichen Daten an den AAC eingeblendet.

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Bundesdatenschützer warnt vor Datenmissbrauch durch Vorratsdatenspeicherung

Heute.de berichtet über erneute Kritik vom Bundedatenschutzbeauftragten Peter Schaar an der geplanten Vorratsdatenspeicherung: "Keine Telefon - und Internetdaten an Privatfirmen". Einerseits kritisiert er Pläne, die bei der Vorratsdatenspeicherung gewonnenen Daten privaten Firmen, wie etwa der Musikindustrie, zur Verfügung zu stellen, damit diese damit Raubkopierer jagen können. Andererseits kritisiert er erneut die Vorratsdatenspeicherung als solche:

"Es ist das erste Mal, dass auf so breiter Basis die Daten von völlig unverdächtigen Personen gespeichert werden sollen, nur, damit die Sicherheitsbehörden im Falle strafrechtlicher Ermittlungen auf diese Daten zurückgreifen können." (Quelle)


Ich meine: Nicht nur der intransparente Umgang des Staates mit diesen Daten, sondern überhaupt das Vorhandensein dieser Datenberge ist ein Sicherheitsrisiko. Welch großes Missbrauchspotenzial ist da vorhanden! Es geht also mitnichten um "mehr Sicherheit", sondern um das Gegenteil von Sicherheit bei der Vorratsdatenspeicherung. Ginge es wirklich um mehr Sicherheit, wäre das Gesetz auf demokratische Weise (und nicht über den Umweg einer EU-Richtlinie, gegen den Willen des deutschen Bundestages), von einer offenen gesellschaftlichen Diskussion begleitet und mit klaren Kontrollvorgaben für die Sicherheitsbehörden und klaren Vorschriften für die datenerhebenen Provider samt ausreichender Entschädigung der Provider zustande gekommen. Die ganze Machart des Gesetzes lässt leider nur eines vermuten: Dass es tatsächlich vor allem um Einschüchterung und Kontrolle der Bevölkerung geht bei diesem Gesetz. Denn es ermöglicht eine unkontrollierte Totalüberwachung des Kommunikationsverhaltens der Bevölkerung durch staatliche und internationale Behörden.

Das ist ein schwerer Vorwurf, ich weiß. Aber dann sollen ihn unsere Politiker doch bitte mit vertrauensbildenden Maßnahmen gegenüber dem Bürger entkräften. Zum Beispiel, indem die Vorratsdatenspeicherung abgelöst wird durch eine Regelung, mit Hilfe der man genauso gut oder schlecht Terroristen fangen kann: Zum Beispiel mit einem richterlich angeordneten Einfrieren und Überwachen der Daten eines Verdächtigen und nicht der gesamten Bevölkerung.

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Montag, 1. Januar 2007

Bloggen, Anonymität und PR

Don Alphonso greift - natürlich mit der gewohnten Polemik, die seine Texte so spannend machen - noch einmal das brisante Thema auf, ob Weblogs sich auf PR-Maßnahmen einlassen dürfen: Sauberes Verhalten gegenüber Firmen für PRlogger.

Er schlägt vor, dass Weblogs, die an PR-Maßnahmen teilnehmen (werbende Texte für Produkte verfassen), sich freiwillig auf eine Liste setzen lassen sollten. Der Transparenz wegen.

Das wäre vielleicht tatsächlich eine Lösung. Aber Don Alphonso erwähnt sofort, dass Weblogs und PR-Leute wahrscheinlich kein Interesse hätten, sich auf einer solchen Liste zu verewigen:

Spass beiseite: Transparenz ist das Letzte, was PR und Blogger in diesem Fall derartig deutlich sehen und betreiben wollten. Weil es in ihrem Fall die Sturzhöhe offensichtlich machen würde. Weil PR, die als solche erkennbar ist, weniger Einfluss hat, und weil die Authentizität eines Bloggers auf einem separat geführten PRlog dort nicht ankommt. Ich denke, das haben die letzten Monate deutlich gezeigt. Sie werden also weiter mauscheln und irgendwie hoffen, dass es keiner mitbekommt. (Quelle)


Stellt sich die Frage: Wie ist das eigentlich mit anonym geführten Weblogs? Stehen sie automatisch unter einem größeren Verdacht, eventuell Teil einer heimlichen PR-Kampagne von irgendeiner Firma zu sein?

Ich denke nicht. Vielleicht ist es eher umgekehrt: Nur ein Blogger, der mit realem Namen und Adressanschrift auftritt, ist auch ein attraktiver Ansprechpartner für mögliche PR-Firmen.

Es sei denn, dass ein Weblog direkt von einer PR-Firma anonym und verdeckt erst ins Leben gerufen wird. Wenn die PR-Firma dann jedoch etwas erreichen will mit diesem Weblog, muss das Weblog erst einmal an Einfluss gewinnen, sprich gute Texte abliefern. Die PR-Agentur müsste also erst einmal einen echten Mehrwert schaffen, ein eigenes, für sich selbst genommen wertvolles Produkt also erzeugen, an das man dann den eigentlichen Kundenauftrag, nämlich die Werbung für das Kundenprodukt, dranhängt. Ich bezweifle aber, dass PR-Agenturen interessante Weblog-Artikel verfassen können, die für sich genommen lesenswert sind. PR-Agenturen sind da nicht gut drin, weil es nicht ihr Job ist. Es gehört normalerweise nicht zu ihrem Aufgabengebiet, Texte um ihrer selbst willen zu verfassen, also Texte zu verfassen, die von sich aus interessant und lesenswert sind. Außerdem müssten sie dafür zusätzliche Arbeitszeit investieren mit der sehr, sehr ungewissen Aussicht auf Erfolg, sprich Interesse bei möglichen Lesern.

Eine Ausnahme könnte vielleicht ein Weblog sein, das ohne gehirnschmalzintensive Weblog-Artikel auskommt. Also vielleicht unkommentierte, bunt zusammengewürfelte, kaum redigierte Linklisten oder das Kopieren irgendwelcher im Netz kursierenden Albernheiten. Da es davon jedoch schon viele im Internet gibt, ist kaum davon auszugehen, dass ein solches, extra von einer PR-Firma für Werbezwecke aufgesetzte Weblog einen großen "Impact" haben wird.

Bleibt meiner Meinung nach folgende Möglichkeit: Ein von einer PR-Agentur aufgesetztes, anonym geführtes Weblog könnte allenfalls Teil einer Guerilla-Marketing-Taktik sein. Die Betonung liegt hier auf Teil. Ohne unterstützende Hilfe durch andere Medien bliebe solch ein Weblog wohl lange unentdeckt. Es sei denn, dass die Marketing-Aktion von sich aus eine Story erzählt, die so einzigartig, unterhaltend, fesselnd und überraschend ist, dass sie tatsächlich von anderen Bloggern verlinkt wird. Dann wird sie jedoch genau wegen der Story und nicht wegen des Produktes verlinkt. Tritt dann an irgendeiner Stelle das Produkt bei der Story in den Vordergrund, ist es zwar eventuell in aller Munde, aber vermutlich als Transporteur einer Enttäuschung nach dem Motto: "Och, die Story war nur Teil einer Marketing-Kampagne? Bäh. Blödes Produkt. Es hat die Story zerstört." Aber manche meinen ja, dass es keine schlechte Publicity gibt...

PR-Agenturen werden sich also zu 99% der Fälle (das habe ich jetzt ganz genau ausgerechnet) eher an ein bestehendes, erfolgreiches Weblog dranhängen, statt selbst so etwas aufzubauen. Und dann werden sie sich vermutlich eher an bereits namentlich bekannte Blogger richten. Ein anonymer Blogger mag zwar eventuell auch eine große Zahl an Lesern haben, aber ich denke, dass für eine PR-Agentur der Kontakt zu einer für sie eher "greifbaren" Person, die mit voller Adressanschrift bloggt, attraktiver ist.

Es gilt also: Anonymität sollte nicht verwechselt werden mit Unglaubwürdigkeit. Vermutlich ist die Versuchung für jene Blogger, die mit realem Namen und realen Adressdaten auftreten, sich von PR-Agenturen umgarnen zu lassen, größer als für anonym schreibende Blogger.

Oder?

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Sonntag, 31. Dezember 2006

Klima in Schieflage

Zweig mit Kirschblüten Ende Dezember 2006Es gibt keine Klima-Erwärmung. Kirschblüten Ende Dezember in Mitteldeutschland sind total normal (Wikipedia-Eintrag zu Phänologie). Freuen wir uns also wie jedes Jahr auf die vielen, vielen reifen und fruchtigen Kirschen im März.

Auf's Foto klicken und man bekommt eine größere Version des von mir heute, am 31. Dezember, aufgenommenen Bildes. Die schlechte Qualität bitte ich zu entschuldigen (Handy-Cam + bewölkter Himmel + wegen heftigem Wind nicht stillhalten wollendes Fotomotiv).

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"Killerspiele" sind von gestern - jetzt kommt das Terror-Brettspiel!

War on Terror: The Board Game(Via Boing Boing, via 27B Stroke 6) Wer einmal einen Spieleabend in der Familie miterlebt hat, weiß, dass Spiel gleich Krieg ist. Das neue Brett-Spiel "War on Terror" ("Krieg gegen den Terror") sollte folglich jedem Familien-Spieleabend so richtig einheizen.

Als Zubehör gibt es eine schwarze Terror-Wollmütze mit dem Aufdruck "Evil" ("Böse"). Das Spielbrett ist eine Weltkarte, samt "Achse des Bösen" in Form eines Drehkreuzes. Es geht darum, die Welt zu beherrschen, äh, zu befreien - und natürlich die Familienangehörigen oder Freunde zu terrorisieren.

Disclaimer: Ich habe mit der Herstellerfirma des Spiels nichts am Hut.

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