Donnerstag, 24. Januar 2008

CDU in Hessen: Wer "Scheißdeutsche" sagt, soll abgeschoben werden

Das NDR-Magazin "Panorama" berichtet gerade, dass der hessische CDU-Fraktionsvorsitzende Dr. Christean Wagner auf Wahlkampfveranstaltungen mehrmals gefordert hatte, dass Ausländer, die Deutsche mit "Scheißdeutsche" beschimpfen, abgeschoben werden sollen.

Liebe in Deutschland lebende Ausländer, ihr braucht Deutsche nicht allgemein mit "Scheißdeutsche" beschimpfen! Das kann ich doch stellvertretend für euch machen! Meldet euch einfach anonym in den Kommentaren und bestellt für unschlagbar günstige null Euro (und ohne monatliche Gebühren) ein paar gegen alle Deutschen gerichtete "Scheißdeutsche-Beschimpfungen". Ich werde die "Scheißdeutsche-Beschimpfungen" dann stellvertretend für euch hier ins Weblog stellen. Mich als gebürtigen Deutschen kann die CDU nicht ausweisen und ihr lauft keine Gefahr abgeschoben zu werden. So werdet ihr euren Frust los und ich habe wieder hochwertigen Inhalt zum Befüllen dieses Weblogs. Eine echte Win-Win-Situation also.

P.S.: Andere Beschimpfungs-Bestellungen werden jedoch nicht angenommen und umgehend gelöscht, denn für andere Beschimpfungen fühle ich mich nicht kompetent genug. Und auch Beschimpfungen gegen einzelne Personen werden nicht angenommen.

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Mittwoch, 23. Januar 2008

Merkels zügellose, wilde Fantasien

Wie sagte Merkel bei einem Wahlkampfauftritt in Osnabrück:

Was technisch an Überwachung möglich ist, das muss der Staat auch umsetzen. (Quelle: Lawblog.de)

Igitt!! Bäh! Pfui! Was wird dann aus dem ästhetischen Empfinden?! Und was soll das Ausland von uns denken? Vor allem die Gäste aus den USA, die Deutschland eh schon für ein ziemlich zügelloses Land halten? Ich würde dann dringend dafür plädieren, zumindest Merkel nicht alle diese technischen Überwachungsmöglichkeiten angedeihen zu lassen. Es wäre ein zu großes Opfer - für uns.

Wovon ich spreche? Na, davon, wie das aussehen würde, wenn man Merkels Geschwafel wirklich ernst nehmen würde. Anzuschauen im Weblog "Veni, Vidi, VISA": Wie die Zukunft von/in Deutschland aussieht.

(via FreiheIT-Blog, via Roothausen)

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Sensation! In Hessen dürfen jetzt auch Computer wählen!

Die Computer dürfen in Hessen mitwählen. Einen Antrag auf einstweilige Verfügung gegen den Einsatz von Wahlcomputern bei der bevorstehenden Landtagswahl in Hessen wies der hessische Staatsgerichtshof ab, wie beispielsweise die Berliner Zeitung berichtet.

Welche Partei die Wahlcomputer wohl wählen werden? Ob die Computer auch so Angst haben vor Kriminalität? Also wenn ich Wahlcomputer wäre, würde ich CDU wählen, die Partei, die für möglichst viel Überwachung überall eintritt. Deshalb wäre wohl mit der CDU auch eine Videoüberwachung von Wahllokalen sicherlich am ehesten durchzusetzen. Und Videoüberwachung in Wahllokalen fände ich als Wahlcomputer super. So verletzlich und gefährdet ich doch bin.

Die Richter meinten:

Die Antragstellerin habe die Gefahr nicht nachweisbarer Manipulationen "nicht substanziiert vorgetragen", so die Richter. (Quelle: BerlinOnline.de)


Was für eine Einladung! Ob es demnächst eine neue, völlig unbekannte Partei geben wird, die plötzlich in einigen Wahlbezirken total mysteriöserweise absolut genau die gleiche Stimmanzahl hat wie eine der bekannteren Parteien? Ob das dann von einem Gericht als "substanziiert vorgetragen" bewertet würde?

Disclaimer: Falls obiges Szenario tatsächlich einmal eintreten sollte, so habe ich nichts damit zu tun. Ich kann noch nicht einmal programmieren. In Hessen wohne ich auch nicht. Und etwas wie auch immer "substanziiert vortragen" ist eine mir gänzlich fremde Tätigkeit. Ich kann nur unsubstanziiert herumspinnen. Jeder mitlesende Journalist wird dies mit heftigstem Nicken bestätigen. Bitte, liebe Polizei, führt also präventiv keine Quellen-Telekommunikationsüberwachung bei mir durch. Ich nutze auch kein Skype oder sonstiges VoIP mehr. Einbrechen in die Wohnung zum Verwanzen meines Computers ist also nicht nötig.

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Dienstag, 22. Januar 2008

Wer oder was treibt die Pläne zur Internet-Filterung wirklich an?

(Via EFF.org) Der große US-Telekommunikationskonzern AT&T erwägt anscheinend ernsthaft, den Wünschen der "Content"-Industrie (also Musikindustrie und Filmindustrie) zu folgen und eine umfassende Filterung des Internet-Verkehrs zu implementieren, um so urheberrechtlich geschütztes Material direkt bei der Durchleitung durchs Internet zu blockieren. Dazu müsste im Endeffekt jedes Datenpaket - egal ob damit eine E-mail transportiert wird, eine Webseite aufgerufen wird, ein Podcast heruntergeladen wird oder eine sonstige Datei herunter- oder heraufgeladen wird - "aufgemacht" und kontrolliert werden.

Tim Wu kommentiert die Pläne von AT&T bei Slate.com so:

Exactly what counts as copyright infringement can be a tough question for a Supreme Court justice, let alone whatever program AT&T writes to detect copyright infringement. Inevitably, AT&T will block legitimate materials (say, home videos it mistakes for Hollywood) and let some piracy through. Its filters will also inescapably degrade network performance. The filter AT&T will really need will be the one that blocks the giant flood of complaints and termination-of-service notices coming its way.

But the most serious problems for AT&T may be legal. Since the beginnings of the phone system, carriers have always wanted to avoid liability for what happens on their lines, be it a bank robbery or someone's divorce. Hence the grand bargain of common carriage: The Bell company carried all conversations equally, and in exchange bore no liability for what people used the phone for. Fair deal.

AT&T's new strategy reverses that position and exposes it to so much potential liability that adopting it would arguably violate AT&T's fiduciary duty to its shareholders. [...]

Even China's Internet, whose performance suffers greatly from its filtering, doesn't go as far as what AT&T is proposing. [...]

A different theory is that AT&T hopes that filtering out infringing material will help free up bandwidth on its network. What is so strange about this argument is that it suggests that AT&T wants people to use its product less. (Quelle: Slate.com)

Aus wirtschaftlicher Sicht gibt es also keine einleuchtende Erklärung für die Gedankenspiele von AT&T. Die einzige logische Erklärung für das Verhalten von AT&T, die dem Autor Tim Wu einfällt: AT&T handelt auf Grund einer politischen Agenda.

Politiker weltweit forcieren immer umfassendere Überwachungspläne. So zeigen sich jetzt auch Politiker auf EU-Ebene offen gegenüber Vorschlägen zur Implementierung von Internet-Filtern:Wieder schlägt der oberflächliche Wunsch nach Verbrechens-Prävention gnadenlos zu. Während der vermeintliche Nutzen von beispielsweise weniger Kinderpornografie sofort einleuchtet, sind die Gefahren eines möglicherweise umfassenden Internet-Überwachungsapparates nur schwer zu vermitteln.

Dass sich Politiker keine große Mühe geben, den Bürgern die Gefahren eines gefilterten Internets vor Augen zu führen, mag man noch nachvollziehen. Entweder ist es Faulheit (einfache Parolen wie "Pfui Kinderporno!" sind eben leichter in Wahlkämpfen zu verwerten als Warnungen vor den komplexen Folgen eines Überwachungs- und Präventionsstaates) oder manchen Politikern mag es auch ganz gut ins politische Konzept passen, wenn der Bürger gut kontrolliert wird.

Dass die Content-Industrie für Filterung ist... geschenkt.

Aber was genau bringt einen Telekommunikationsanbieter wie AT&T dazu, ernsthaft von sich aus die Implementierung von Internet-Filtern zu erwägen, wenn er damit sein Geschäft einem hohen Risiko aussetzt, weil er eventuell haftbar wird für die nicht gefilterten Inhalte und weil er damit die Integrität und Performance seines Netzwerkes gefährdert?

Der weltweit größte Telekommunikationsanbieter AT&T, der zudem dafür bekannt ist, zusammen mit anderen amerikanischen Providern fleißig an bestehenden Gesetzen vorbei mit den US-Geheimdiensten zusammenzuarbeiten, verfolgt also eventuell tatsächlich eine politische Agenda, obwohl die sich gegen das Interesse der Shareholder und gegen die Interessen der eigenen Kunden richtet.

Ist dies eventuell ein weiteres Puzzleteil bei der Lösung der Frage, wer oder was eigentlich wirklich hinter diesen Bemühungen im transatlantischen Raum steht, auf den verschiedensten Ebenen für ein Mehr an Überwachung der Bürger zu kämpfen?

Mir drängt sich immer mehr der Eindruck auf, dass es vor allem nationale und internationale Geheimdienste in einträchtiger Zusammenarbeit sind, die die Überwachungspläne in vielen Ländern (siehe beispielsweise jüngste Pläne von US-Geheimdiensten zur Kontrolle des Internets) von sich aus forcieren und die Politiker eher die Getriebenen sind und die Hilflosen sind, die - mit wenig Sachverstand ausgestattet - den Erläuterungen diverser Behördenchefs mehr oder weniger ausgeliefert sind.

Nur wenn hinter dem Vorhaben von AT&T Geheimdienste stehen, beispielsweise indem sie AT&T versichern, dass es finanzielle Ausgleichszahlungen oder Ausgleichsleistungen geben wird für ihr Filterbemühen, ergibt für mich das Verhalten von AT&T einen Sinn.

Warum die Geheimdienste eine immer umfassendere Überwachung anstreben (die ihnen ja auch letztendlich mehr Arbeit beschert), ist damit natürlich noch nicht beantwortet. Ist es wirklich schlicht der Wunsch, bei möglichen, zukünftigen Anschlägen die Hände in Unschuld waschen zu können mit der Begründung, man habe alles Menschenmögliche getan oder gefordert? Machen sie sich selbst nicht eher noch stärker angreifbar, wenn dann trotz all der vielen, neuen Befugnisse doch ein Anschlag passiert? Müssten die Geheimdienste nicht eigentlich wissen, dass sie mit den diversen Überwachungsmaßnahmen kaum gewiefte Terroristen schnappen werden und selbst Kinderporno-Tauscher vermutlich Mittel und Wege finden, um einem Internetfiltersystem aus dem Weg zu gehen?

Gibt es irgendwie eine Art "Naturgesetz", die die westlichen Geheimdienste zwingt, sich in ihrer Arbeitsweise den russischen Geheimdiensten, die anscheinend immer stärker verfilzt sind mit wirtschaftlichen Interessen, anzupassen?

Oder steckt hinter den diversen Überwachungsvorhaben national, sei es hier in Deutschland oder den USA und sei es auf EU-Ebene und im transatlantischen Raum nur eine zufällige Melange unterschiedlichster Interessen von vielen verschiedenen Seiten? Woher aber diese stetige Zunahme immer neuer, ausufernder Überwachungsvorhaben? Soweit ich das überblicke, gibt es keine Zunahme von Gefahren. Auch 15 Jahre Internet (korrekter: World Wide Web) haben bislang nicht zur Ausrottung der Menschheit geführt.

Wie auch immer... Mir erscheint das zunehmende Überwachungsgebimmel überall als äußerst seltsam und immer seltsamer werdend. Und mir erscheint es als nötig, nicht nur die einzelnen Vorhaben (Vorratsdatenspeicherung, BKA-Gesetz, Bundestrojaner, Internet-Filter und so weiter) zu betrachten, sondern auch nach weiteren Erklärungen für die Häufung solcher Vorhaben zu suchen. Wer was Erhellendes beitragen kann - die Kommentare sind offen.

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Montag, 21. Januar 2008

Kurze Bitte an Blogger mit "mobile Version" ihres Blogs

Ein kurzer Hinweis an alle, die ihre Website oder ihr Blog so konfiguiert haben, dass vermeintliche Nutzer von Browsern auf Mobiltelefonen ("WAP-Browser") automatisch auf eine abgespeckte Version ihrer Website gelenkt werden:

Bitte streicht in der Konfiguration den Browser/User Agent "Opera Mini" aus der Liste der Browser, die automatisch auf die eingeschränkte Version eurer Website umgeleitet werden.

Opera erklärt, welchen User-Agent-String Opera-Mini verwendet:

Opera Mini will give the same UA string as Opera Mobile, but additionally it will identify itself as Opera Mini in a comment. Look for "Mini/N.M" (e.g. "Opera Mini/1.2") in addition to "Opera/N.M" (as Opera) or "Opera N.M" (spoofing). (Quelle: Opera.com)


Opera-Mini läuft zwar auf Mobiltelefonen, kann aber von Webdesignern wie ein vollwertiger Browser behandelt werden und benötigt keine extra, häufig funktionell oder gar inhaltlich eingeschränkte Version eurer Website oder eures Blogs.

Wenn das mit dem Anpassen der Konfiguration eures Servers oder eures Wordpress-Plugins nicht klappt, dann wäre es extrem sinnvoll, auf der eingeschränkten Website-Version zumindest einen Link zur normalen Website-Version anzubieten.

Vielen Dank!