Donnerstag, 21. Juni 2007

Medizinthemen in deutschen Medien: Die reine Prostitution

Zapp vom NDR ist leider das einzige kritische Magazin in Deutschland, dass sich ausführlich mit dem Versagen der deutschen Medien beschäftigt. In der Vergangenheit war das Magazin meiner Meinung nach gegenüber dem eigenen öffentlich-rechtlichen Haus eher zurückhaltend in der Kritik. Vielleicht hat man dies mittlerweile bei Zapp erkannt. Die letzte Ausgabe des Magazins war jedenfalls äußerst sehenswert. Verpasst? Kein Wunder. Die Sendung wird im dritten Programm in der Nacht versteckt. Doch glücklicherweise gibt es die ganze Sendung Wort für Wort nachzulesen im Internet.

Besonders lesenswert: Großer Einfluss - Die Pharma-Industrie in den Medien. Überall, ob bei Sabine Christiansen oder bei Beckmann oder in vielen Zeitungen und Magazinen, platziert die Pharmaindustrie versteckt Lobby-Beiträge. Da werden von den Medien Prominente eingeladen, die öffentlichkeitswirksam an ihrer Krankheit leiden, aber im Hintergrund von der Pharmaindustrie dafür bezahlt werden. Oder Mitglieder vermeintlich unabhängiger Selbsthilfegruppen werden interviewt - dass die Selbsthilfegruppe ins Leben gerufen wurde von einer Pharmafirma, die darüber Werbung für ein Medikament machen will, wird nicht erwähnt. Der Beispiele sind viele. Und sie machen klar, wie sehr die deutschen Medien von ARD bis FAZ bereits auf dem Strich gelandet sind.

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1 Kommentar(e):

Don Pepone hat gesagt…

Das ist wohl die Zwangsläufigkeit einer Entwicklung. In früheren Stadien dieser Entwicklung hatte man sich darauf konzentriert, immer neue Krankheiten zu erfinden, für deren Behandlung die passenden Medikamente erstaunlicher Weise bereits vor dessen Entdeckung in diversen Schubladen der Pharmakonzerne vor sich hin moderten und darauf warteten, vergoldet zu werden.
The Show must go on...