Adical-Schleichwerbung bei Zeit.de?
Was fehlt bei dieser Zeit.de-Bilder-Galerie der angeblich "bekanntesten" Blogger Deutschlands?
Nein, nicht die tausend anderen "bekanntesten" Blogger Deutschlands, die es auch noch gibt, sondern es fehlt der Hinweis: "Dieser Zeit.de-Artikel wurde ihnen ermöglicht mit freundlicher Vermittlung oder mit freundlicher Unterstützung durch den Blogvermarkter 'Adical'". Oder ist es tatsächlich ein absolut zufälliger Zufall, dass alle vorgestellten Blogger zum doch recht kleinen Weblog-Vermarkter-Netzwerk "Adical" gehören?
*blink blink*
Adical kann man zu dieser kleinen Vermarktungs-Aktion natürlich nur gratulieren. Von Zeit.de könnte man jedoch vielleicht etwas enttäuscht sein - falls man solche Schleichwerberei in den Medien nicht bereits als etwas völlig Normales ansieht.
Ein "Disclosure" wäre meiner Meinung nach angebracht gewesen.
Dieser "Schieflage"-Artikel wurde inspiriert/vermittelt/gesponsert (Nichtzutreffendes bitte streichen) durch "zafikal" und "Schweinejournalismus.de".
*oink oink*
Nachtrag: Falk Lüke, der Autor des Textes bei der oben erwähnten Zeit.de-Bildergalerie, widerspricht hier in den Kommentaren vehement meiner Vermutung, dass die Bildergalerie eine Schleichwerbung sei. Ich bitte daher um Beachtung seiner Kommentare.
Technorati-Tags: Adical, Schleichwerbung
15 Kommentar(e):
Jenseits dessen, dass eben diese juristisch sicherlich interessante Unterstellung mich persönlich eher belustigt: Sie kommen etwas spät mit Ihrer Feststellung. Eben jene wurde bereits vorgestern in einschlägigen Twitter-Accounts diskutiert.
Aber, kennen Sie eigentlich die Henne und das Ei? Warum wohl gerade bekanntere Blogs sich beim gleichen Vermarkter wiederfinden...?
Sie könnten überdies auch noch feststellen, dass ich 1. von Männern korrumpiert bin (es findet sich keine Frau in der Galerie), 2. etwas gegen zB Köln hätte (es sind zwei Düsseldorfer und fünf Berliner Blogs) und 3. die Fotos sind überdies auch sehr verdächtig: sie sind alle vom gleichen Fotografen! Was will uns das bloß sagen?!
Ach lieber Falk Lueke, ich werde darauf verzichten, größer hinauszuposaunen, dass sie hier gleich indirekt mit juristischen Drohungen daher kommen. Wie bitte schön soll ich Schleichwerbung gerichtsfest nachweisen können? Wie soll überhaupt irgendjemand Schleichwerbung gerichtsfest nachweisen können, wenn er nicht im Besitz entsprechender Vertragsunterlagen ist oder Mitlauscher bei mündlichen Absprachen war? Heißt das, dass deswegen niemand mehr den Vorwurf erheben darf, jemand mache Schleichwerbung, wenn er redaktionelle Arbeit sieht, die einseitig eine bestimmte Marke betrachtet?
Adical ist eine Marke. Zeit.de hat mit dieser Bildergalerie das gleiche gemacht, wie Automodelle vorzustellen - allerdings nur Automodelle eines Herstellers. Mit der Begründung, das seien die "bekanntesten" Autos, die es gäbe.
Sie glauben also allen Ernstes, dass es logisch sei, wenn Blogger, die bekannter werden, sich zu einem Vermarktungsnetzwerk zusammen schließen?
Sie glauben also allen Ernstes, dass die Bildergalerie bei Zeit.de angemessen die "bekanntesten" Blogger Deutschlands vorstellt?
Dann nennen wir es halt nicht "Schleichwerbung", sondern schlicht schlechten Journalismus.
»...dass eben diese juristisch sicherlich interessante Unterstellung...«
Warum so dünnhäutig? Oder wurde da doch ein wunder Punkt getroffen? So kenne ich als langjähriger Zeit-Abonnent und Zeit-Online Leser Sie gar nicht, Herr Lueke.
Das in der Aufzählung aber keine einzige BloggerIN vertreten ist, trotz unzweifelhaft prominenter Vertreterinnen dieser Gattung, lässt Sie scharf am Vorwurf des Sexismus vorbei schrammen.
Auf eine Vorliebe für Köln bestehen wir Kölner nicht zwingend. Da können Sie sch getrost zu den Düsseldorfern stellen ;-)
Wenn man bei dieser Bildergalerie wenigstens irgendwo den Ansatz einer journalistischen Relevanz entdecken könnte. aber Gesichter (oder kleine Figuren, aus mehreren Metern Entfernung aufgenommen) und dazu die Schilderung, dass das Blogger sind mit mehreren tausend Lesern...?
Ich konnte da leider keinen Journalismus erkennen und fragte mich dementsprechend, wozu diese Bildergalerie eigentlich da sein soll.
Aber vermutlich gibt es irgendwo einen esoterischen Sinn hinter dieser Bildergalerie jenseits von möglicher Schleichwerbung für das Adical-Netzwerk und ich bin einfach nicht eingeweiht genug in diese höheren Wissenssphären, um diesen Sinn zu erkennen.
Ich machs kurz: "Wie bitte schön soll ich Schleichwerbung gerichtsfest nachweisen können?" Sie behaupten etwas, was Sie schlicht und einfach nicht beweisen könnten, weil es nicht der Fall ist.
Ich bin logischerweise dünnhäutig, wenn mir derartiges unterstellt wird. Da verstehe ich wenig Spaß. Fast genausowenig, wie im Falle einer unterstellten Altbier-Präferenz.
Dass Sie mit dem Format nichts anfangen könne, dahingestellt. Aber die Unterstellung, dass 1. "bekanntesten" (Wo steht das eigentlich? Ich schrieb: "einige der Bekanntesten". Das können Sie schlecht verneinen, gell?), 2. dass der Artiel von "Adical" vermittelt oder gesponsert sei, was nicht zutrifft. 3. Ist es sicherlich eher kein Zufall, dass sich von den Werbung in ihr Blog integriert habenden deutschen Bloggern mit gewisser Reichweite der Großteil beim spezialisierten Vermarktungsanbieter wiederfindet. Ich glaube nicht, dass Vermarkter wie Qualitychannel Blogger in ihr Portfolio aufgenommen hätten.
Insofern: Denken Sie bitte erst nach, bevor Sie solche unzutreffenden Behauptungen in die Welt setzen. Besten Dank.
@Falk Lüke: Gut, ich hätte in meinem Weblog-Artikel anscheinend deutlicher machen müssen, dass es sich bei dem Schleichwerbe-Vorwurf nur um eine Vermutung handelt. Ich dachte, es sei offensichtlich genug, dass Derartiges immer nur eine Vermutung sein kann. Ich werde die Weblog-Überschrift dementsprechend mit einem Fragezeichen versehen und am Ende des Artikels in einem Nachtrag auf Ihren Einwand hier in den Kommentaren hinweisen.
Zum Begriff "bekannteste" oder "einige der bekanntesten" Blogger: Man könnte ja mal fragen, warum immer die gleichen Blogger in manchen Medien als "Vorzeigeblogger" herumgereicht werden. An der Reichweite der genannten Blogs kann es nicht liegen - da gibt es viele andere deutsche Blogs mit ähnlicher Reichweite. An der Qualität auch nicht unbedingt. Ich spiele hier nicht auf mich an. Ich führe keine Zugriffsstatistiken mehr, ich biete keinen Werbeplatz an, ich würde selbst gegen Geldangebote meine Anonymität nicht preisgeben wollen, meine Reichweite oder Medienerwähnung ist mir also absolut egal.
Sie scheinen es als irgendwie normal anzusehen, dass Blogger ihr Weblog irgendwie vermarkten. Wäre dem so, dann würde mein Verdacht der Schleichwerberei sicherlich an Überzeugungskraft verlieren.
Ich sehe es jedoch eher als Ausnahme an, dass Blogger ihr Weblog und sich selbst zu einem Teil eines Werbe-Netzwerkes machen.
Aber Sie haben sicherlich eine bessere Übersicht über die Blogosphäre als ich und konnten so mit geschultem Blick eine nach rein journalistischen Gesichtspunkten getätigte Auswahl repräsentativer Blogger Deutschlands durchführen.
"Sie scheinen es als irgendwie normal anzusehen, dass Blogger ihr Weblog irgendwie vermarkten. [...]"
Zu dieser "Normalität" fällt mir ein, was ich vor einigen Monaten in Reaktion auf einen Kommentator in eigener Sache schrieb: "Das Bloggen zu Geld machen"...
@Elias: Oh, sehr interessanter, verlinkter Text! Danke!
Sie werden es kaum glauben: als Journalist gehöre ich zu den Menschen, die tatsächlich Geld für das nehmen, was sie schreiben. Und die deshalb auch wissen, dass man ohne Belege nicht *irgendwelche* Unterstellungen in die Welt setzen darf. Weil das sonst sehr, sehr teuer werden kann.
@Falk Lüke:
- Fakt ist, dass die Zeit.de-Bildergalerie wertvoll ist für Adical - ob so von ihnen als Autor intendiert oder nicht. Wertvoll wegen ihrer hochwertigen Aufmachung und wertvoll wegen des Nicht-Erwähnens konkurrierender Blog-Marken und Blogger.
- Fakt ist, dass alle in der Bildergalerie vorgestellten Blogger zum "handverlesenen" Autorenteam von Adical gehören. Dass Adical etwas Besonderes ist, hatten Sie selbst in einem anderen Artikel ausführlich dargestellt (http://zuender.zeit.de/2007/15/blogs-werbung-problogging). Adical ist also eine besondere Form der Blog-Vermarktung mit wesentlich anderem Charakter als beispielsweise Google-Adsense, wo jeder "mitmachen" darf. Die Marke Adical scheint bewusst darauf zu achten, ihren Werbe- und Markt-Wert hoch zu halten durch die besondere, eben "handverlesene" Auswahl der mitmachenden Blogger. Adicals Ansatz ist also nicht Masse, sondern Klasse und die "Klasse" besteht eben in der Betonung der Qualitäten der einzelnen Blogger. Aus dieser Sicht erweckt die Bildergalerie bei mir leider weiterhin den Eindruck, dass sie von Adical wunderbar in einem Portfolio für Adical-Werbekunden erwähnt werden könnte. - Das mag so von Ihnen, Falk Lüke, nicht intendiert worden sein, aber mir als Leser drängt sich da halt ein gewisser Eindruck auf.
- Fakt ist, dass Sie nirgends erwähnen, dass alle in der Bildergalerie portraitierten Blogger zum Adical-Netzwerk gehören.
- Fakt ist, dass es sehr viele Blogger gibt, die entweder ihr Bloggen in keiner Weise professionalisieren oder die mittels anderer Werbeformen (wie AdSense etc.) Geld einnehmen und dass Adical-Blogger in Anbetracht der Größe der Blogosphäre eine winzig kleine Truppe sind.
- Fakt ist, dass es sehr viele deutsche Blogger gibt, die ähnlich hohen Zugriffszahlen haben wie die vorgestellten Adical-Blogger.
Bei mir regte sich da dieser gewisse Verdacht. Aber wie ich oben schon erwähnte, kann ein Außenstehender wohl kaum jemals mit hundertprozentiger Sicherheit nachweisen, dass hinter einem Artikel mehr steckt als pures journalistisches Interesse. Aber ich denke ein Gericht würde durchaus zu würdigen wissen, dass es Anhaltspunkte für meine Vermutung gab und es mir nicht um die bewusste Schädigung von irgendjemanden ging.
Teuer würde eine solche Vermutung wohl deshalb für mich vor allem wegen des abartigen Abmahnwesens in Deutschland. Wenn Sie davon Gebrauch machen wollen, bitte schön. Dann jedoch werde ich Ihre Kommentare hier umgehend löschen, denn in den Medien gibt es ja auch keine derartig leichte Möglichkeit der sofortigen Gegendarstellung.
Ich habe eine ganz einfache Idee für Sie. Bevor Sie beim nächsten mal in Faktenbehauptungen "vermuten" – fragen Sie doch einfach mal nach.
Dass die relativ reichweitenstarken Blogger, die ich portraitierte, bei einem blogspezifischen Vermarkter sind, der zudem auch noch von zweien der Portraitierten betrieben wird, das ist zwar formal richtig. Hat aber mit meiner tatsächlichen Intention, "normalen" Menschen zu zeigen, dass es sogar recht "normale" Menschen sind, die erfolgreiche (im Sinne von Reichweiten) Blogs schreiben einfach gar nix zu tun.
Zu Ihrer offensichtlichen Unkenntnis bezüglich Veröffentlichung von Falschbehauptungen sowie Gegendarstellungen etc. muss ich mich nicht äußern.
@Falk Lüke:
"in Faktenbehauptungen vermuten"
Sorry, aber den Satz verstehe ich nicht.
Nachfragen hätte also geholfen? Die Zeit hätte also im Zweifelsfall und in einem anderen Fall auf Nachfrage zugegeben, dass ein Text Schleichwerbung ist?
Ich stehe weiter auf dem Standpunkt, dass mein Blog-Eintrag durch Inhalt und Art klar als eine von mir geäußerte Vermutung zu erkennen ist. Anderes ist bei einem solchen Thema wie "getarnte Werbung" auch gar nicht möglich, wie ich oben schon mehrmals ausführte.
Der Nachrichtenwert der Bilder-Galerie besteht also darin, dass erfolgreiche Blogger "normale" Menschen sind? Für diese Erläuterung bin ich Ihnen jetzt aber wirklich dankbar, denn dass dies ein Nachrichtenwert ist, hätte sich mir sonst nicht erschlossen.
Was Ihren Vorwurf bezüglich meiner offensichtlichen Unkenntnis "bezüglich Veröffentlichung von Falschbehauptungen sowie Gegendarstellungen" betrifft, muss ich Ihnen Recht geben. Ich bin kein Rechtsexperte, sondern schließe nur aus der Beobachtung, dass Personen häufig auf gerichtlichem Wege gegen Darstellungen in der Presse vorgehen müssen. Auch solche von anderen Leuten abgegebenen juristischen Einschätzungen, wie dass "Presseberichte [...] immer dann unzulässige Werbung [sind], wenn andere Anbieter oder Produkte nicht erwähnt werden, obwohl dies zur Information der Leser notwendig gewesen wäre" lenken meine Urteile.
Aber Sie als professioneller Journalist haben da natürlich den weitaus umfangreicheren Durchblick.
Nachdem ich mir die Beiträge sowohl bei Zeit-Online wie auch bei schieflage.de erneut aufmerksam durchgelesen habe, kann ich am Beitrag von Solon nichts falsches erkennen. Der von Solon angesprochene Eindruck entsteht tatsächlich, und nicht nur bei mir!
Ein, zwei Sätze, warum es sich nur um die "Qualitätsmitglieder" (immerhin als "bekannteste" Blogger vorgestellt) eines Blogvermarkters handelt, hätten diesen - wie Sie, Herr Lueke sagen - falschen Eindruck sicherlich zu verhindern geholfen.
Mein Tipp: vielleicht hilft es Ihnen ja, wenn sie sich Herrn Solon einfach wie - nun sagen wir mal Herrn Schwenzel von wirres.net vorstellen: "...Seine Texte sind oft derb, häufig lieblos. Und dabei manchmal herrlich ehrlich und subjektiv...". Gut, die aktuellen Schäuble-Fotos bei wirres.net sind schwer grenzwertig und bei aller Unsympathie für Schäuble nicht mal guter Humor, aber, um Sie noch einmal zu zitieren: "...herrlich ehrlich und subjektiv..."
Ehrlich gesagt ist mir dieses ganze Thema nicht so wichtig, dass wir hier länger weiter drüber diskutieren müssen. Hätte am Anfang der Diskussion nicht diese implizite Drohung mit juristischen Konsequenzen gestanden, wäre für mich die Sache vermutlich bereits nach der ersten Erklärung von Falk Lüke erledigt gewesen.
Ich habe nichts gegen die vorgestellten Blogs, lese sogar einige von ihnen und ich habe nichts gegen Herrn Lüke, kenne ihn ja noch nicht einmal, und ich habe auch nichts Grundsätzlich gegen die Zeit.
Wir können die Sache nun auf sich beruhen lassen, oder sie wie auch immer weiter vertiefen.
Ich habe gelernt, dass ich manche Artikel wohl noch klarer, manchmal sogar noch überspitzter formulieren muss, damit sie besser als subjektive Meinungsäußerung erkennbar sind und nicht als "journalistische" Tatsachen-Behauptung ("Ix" von Wirres.net ist mir in dieser Disziplin - ganz ernst und ehrlich gemeint - weit voraus) und vielleicht hat ja sonst noch irgendjemand etwas gelernt bei dieser kleinen Auseinandersetzung hier.
Let's move on...
Luke meint "3. Ist es sicherlich eher kein Zufall, dass sich von den Werbung in ihr Blog integriert habenden deutschen Bloggern mit gewisser Reichweite der Großteil beim spezialisierten Vermarktungsanbieter wiederfindet. Ich glaube nicht, dass Vermarkter wie Qualitychannel Blogger in ihr Portfolio aufgenommen hätten."
Damit hat er zugegeben, nur vermarktete Blogs erwaehnen zu wollen.
Warum also keine reinen Liebhaberblogs ?
Die Antwort ist klar.
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