Mittwoch, 6. Juni 2007

In den Schlagzeilen herrscht Bürgerkrieg

Das Konsumblog liefert eine ausführliche Linkliste zu der seltsamen Berichterstattung deutscher Medien rund um die Proteste gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm und Reaktionen auf diese Berichterstattung in Weblogs: Berichterstattung zur Gewalt in Rostock und G8-Links: Die Tage nach Rostock.

Ich kann nur wiederholen: Vorsicht bei der Berichterstattung deutscher Medien! Nichts für bare Münze nehmen, was Tagesschau, Heute, N-TV, N24, Spiegel und Co. berichten! Vor allem, weil deutsche Medien kaum Korrekturspalten haben oder Korrekturhinweise liefern, auf Leserbriefe kaum reagieren und auf Ombudsmänner, die als Ansprechpartner für Leser und Zuschauer dienen könnten, verzichten. Allzu häufig sind deutsche Medien leider schlicht "LAU", sprich: durchsetzt von Lügen, Auslassungen, Ungenauigkeiten.

Mir drängt sich das Bild auf, dass es sich hierbei nicht mehr um bedauerliche Ausnahmen und Fehler handelt, die immer passieren können. Vor allem das Fehlen einer offenen, transparenten Selbstkritik in den deutschen Medien spricht dagegen. Vielmehr scheint sich hier eine Haltung des "Scheißegal" gegenüber der Realität wiederzuspiegeln. Bei den Arbeitsbedingungen vieler Journalisten ist das sogar teilweise verständlich. Aber oftmals scheinen Journalisten auch getrieben zu sein von einer entweder vorgegebenen oder einer inneren Agenda, die das Geschehen unbedingt in einer ganz bestimmten Art und Weise sehen und berichten will.

Der deutsche Journalismus geht langsam aber sicher immer mehr seinem Ende entgegen, wenn nicht das Bemühen um eine ehrliche Berichterstattung und eine kritische Selbstreflektion einsetzt, die auch nach außen hin schonungslos dargestellt wird. Dazu gehört es, schnell und ausführlich eigene Fehler mitzuteilen, nach ihren Ursachen zu forschen, unklare Nachrichtenlagen dem Zuschauer und Leser auch als solche zu schildern und nicht als gesichertes Wissen, sich innerlich der Wahrheit zu verpflichten und nicht einer irgendwie gearteten Agenda. Am besten scheint mir, man pflegt als Journalist eine niemals aufhörende misstrauische und kritische Grundhaltung.

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1 Kommentar(e):

Don Pepone hat gesagt…

"Die gefährlichsten Massenvernichtungswaffen sind die Medien. Sie zerstören den Geist, die kreativität und den Mut der Menschen um sie durch Angst, Misstrauen, Schuld und Selbstzweifel zu ersetzen.
- M.A. Verick-