Samstag, 1. Dezember 2007

Union passt das PISA-Wetter nicht, also soll neuer Wettermann her

Netzeitung.de berichtet:

Bundesbildungsministerin Annette Schavan hat sich am Freitag der Kritik ihrer Unionskollegen angeschlossen. [...] Auch der niedersächsische Kultusminister Bernd Busemann (CDU) forderte Schleicher am Freitag zum Rücktritt auf und sprach sich dafür aus, auf längere Sicht aus der PISA-Studie auszusteigen. (Quelle: Netzeitung.de)


Könnte es sein, dass die Unions-Kultusminister und Frau Schavan, "Bildungs"- Ministerin, auch den Rücktritt von "Tagesthemen-Strömungsfilm"-Präsentatoren (sprich vom "Wettermann") fordern würden, wenn ihnen das präsentierte Wetter nicht passt?

Für wie bescheuert halten uns die Unionskultusminister und Frau Schavan eigentlich?

Da entsprechen die Ergebnisse aus der PISA-Studie also nicht den Wünschen und deshalb droht man aus dem PISA-Test auszusteigen? Das ist so lächerlich, dass man es kaum mit Worten beschreiben kann.

Und was soll dann geschehen? Will man dann die Schulleistungen sicherheitshalber nicht mehr wissenschaftlich evaluieren? Damit die Politiker wieder freies Feld haben für ihre Propaganda? Oder möchte man einen neuen, wissenschaftlichen Test? Da muss die Frage erlaubt sein: Warum? Gibt es wissenschaftlich etwas derartig auszusetzen am PISA-Test, dass seine Ergebnisse unglaubwürdig sind? Da würde ich aber gerne mal die Argumente hören von diesen Bildungsfritzen der Union.

Die Gründe für das Unbehagen der Union liegen wohl darin, dass PISA ein internationaler Vergleichstest ist. Und da die Verbesserung des Bildungssystems eine Sache von vermutlich eher Jahrzehnten als Jahren ist und die Union sich doch so gerne schon vor den nächsten Landtagswahlen als die "Bildungs-Partei" darstellen will, will man vermutlich schlicht diesen lästigen PISA-Test loswerden und ihn ersetzen durch einen rein nationalen Evaluationstest. Da ist Deutschland dann immer Spitze und die bayerischen Schulen am spitzesten und das lästige Skandinavien mit seinem guten Schulsystem führt nicht mehr zu unerwünschten Irritationen.

Mal sehen, wie das jetzt weiter geht und bei welchen anderen Themen und Fachgebieten die Union dann bald die Abschaffung wissenschaftlicher Expertise vorantreibt. Mit den Deutschen und ihren Medien kann man es ja anscheinend machen, ohne dass es auffällt.

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