Sonntag, 11. Februar 2007

Der ultimative Vanity Fair Verriss

Es ist ja immer etwas anrüchig, wenn die Konkurrenz über einen Neuankömmling herzieht. Die Öffentlich-Rechtlichen ziehen über die Privatsender her und umgekehrt. ZEIT über Cicero, Focus über Spiegel und so weiter.

Aber im Fall der deutschen Vanity Fair, einem neuen Tote-Holz-Produkt, kann der Verriss gar nicht groß genug sein. Für den Chefredakteur Ulf Poschardt hab ich sogar ein eigenes Tag in meinem Del.icio.us-Archiv angelegt. Der Mensch ist nämlich radioaktiver als die Vanity Fair es je sein wird, gehört deshalb in seinem Medienschaffen beobachtet und verstrahlt seine Umwelt mit realitätsverschiebenden Aussagen, wie zum Beispiel die TAZ zu berichten weiß:

Gewiss, vieles von dem, was Poschardt so von sich gibt, könnte vom durchschnittlich einfältigen Pressesprecher eines Arbeitgeberverbandes nicht simpler formuliert werden: dass die Bundesrepublik eine "Sozialidylle" ist, in der die "Bestrafung von Leistung" oberstes Staatsziel sei, eine Gesellschaft, die nichts als "Verwöhnaroma" ausströme, wo Unterklassen in "Hartz-IV-Luxus" leben. Den Arbeitslosen, "die es sich im sozialen Netz bequem gemacht haben", würde er, menschenfreundlich, wie er ist, eine "Chance auf ein Leben ohne staatliche Subvention" gönnen. (Quelle. Direktlink zum Textauszug.)


Und Diedrich Diederichsen schrieb neulich über Ulf Poschardt bei Süddeutsche.de:

Die [Linke] zeichnet er als massives Verschwörer-Kartell vor fetten Subventionen ächzend und das Land fest in der gichtigen Kralle. Denn das ist noch immer die albernste Konstante aller Herzblut-Renegaten, dass sie ihre Konversionen stets als wahnsinnig riskante Rebellion beschreiben müssen, gegen mächtige Gegner. Dabei haben sich sogar in der Zone der Republik, um die Dorn und Poschardt so kämpfen, in der Hauptstadt-Kultur nämlich, längst neokonservative Institutionen gebildet, wurden mit viel Verlags- und Elternknete Zeitschriften und kulturelle Treffpunkte gegründet. Langsam welkende, aber ganz unverarmte Pop-Jünglinge, gerne verschroben stolze Hamburger oder Münchner, bemühen sich im preußischen Exil um Eleganz-Darstellungen und das Eliten-Phantasma. (Quelle. Direktlink zum Textauszug.)


Aber zurück zur deutschen Ausgabe von Vanity Fair, dessen Chefredakteur, wie oben erwähnt, dieser strahlende Ulf Poschardt ist.

Statt lange über Ulf Poschardt und seine pseudo-elitären Gedankengänge mit fast genauso verwobenen Gedankengängen zu antworten, geht Ix von Wirres.net das neue Poschardt-Produkt direkt und hart an. Hier werden keine Worte zuviel gemacht, weswegen der Genuss besonders ans Herz gelegt wird: Der ultimative Vanity Fair Verriss.

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