Dienstag, 29. Mai 2007

Vorsicht bei Auslandsberichterstattung deutscher Medien! - Beispiel Venezuela

An der Politik des venezulanischen Regierungschef Chávez gäbe es sicherlich einiges zu kritisieren, vor allem an der konkreten Umsetzung seiner Politik. Aber was die deutschen Medien abliefern an Berichterstattung über Venezuela, das war schon immer unterirdisch und grenzt mittlerweile an schlichte Lüge. Ich vermute jedoch, dass die deutschen Medien ihre Leser, Zuschauer und Zuhörer nicht bewusst belügen wollen, sondern dass sie es einfach nicht besser wissen und weiterhin unzuverlässige, nicht vertrauenswürdige Nachrichtenquellen verwenden.

Deutsche Medien offenbaren so - von Tagesschau bis RTL2 und Bild-Zeitung - erneut ihre Unprofessionalität bei der Berichterstattung über Venezuela.

Chávez schließt einen TV-Sender in Venezuela, so heißt es. Stimmt nicht. Die Sendelizenz läuft nur aus. Der jetzt seinen Betrieb einstellende Privatsender nutzte eine Lizenz für einen staatlichen TV-Kanal. Die Nutzung dieses Kanals war vertragsmäßig an Bedingungen geknüpft, die der private TV-Sender in mehreren Fällen verletzt hatte. Der Aufruf zum gewaltsamen Sturz der demokratisch gewählten Regierung durch den TV-Sender war dabei nur eine Sache, die vermutlich auch in Deutschland zu einem sofortigen Entzug einer Sendelizenz geführt hätte. Dem privaten Sender wurde jedoch trotzdem nicht die Sendelizenz entzogen oder der Vertrag vorzeitig gekündigt. Der Lizenzvertrag lief nur aus. Der Sender hätte jederzeit die Möglichkeit gehabt, auf einen privaten Sendekanal zu wechseln.

Über dieses und weitere Dinge, die in den bescheuerten deutschen Medien verschwiegen wurden, berichtet zumindest ein kleiner Artikel bei Telepolis.de: Information statt Freiheit.

Aus dieser umfassenden Falschberichterstattung deutscher Medien kann man nur einen Schluss ziehen: Vorsicht beim Gucken von Tagesschau & Co.! Besonders, wenn über das Ausland berichtet wird, ist den deutschen Medien oftmals nicht zu trauen.

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