Montag, 11. Juni 2007

Sachsen-Anhalts Innenminister ermuntert Bürger zur gewaltsamen Selbstverteidigung gegen Neonazis

In Halberstadt, Sachsen-Anhalt, wurde jetzt ein Dienstgruppenleiter der Polizei seines Postens enthoben, weil die Polizei zu lax vorging beim Verfolgen von Neonazis, die eine Theatergruppe am Wochenende überfallen hatten und krankenhausreif geschlagen hatten. Mehr Infos dazu hier: Neonazi-Überfall in Halberstadt (MDR.de).

Die ARD-Tagesschau (20-Uhr-Sendung von heute) brachte gerade ein kurzes Statement des Innenministers von Sachsen-Anhalt, Holger Hövelmann (SPD). Hövelmann sagte sinngemäß, die Bürger sollten sich nicht nur auf die Polizei verlassen, sondern bei solchen Vorfällen auch selbst eingreifen.

Hört sich zuerst toll an. Aber man stelle sich das dann doch einmal konkret vor: Da wird eine Gruppe von 14 Tänzern, Musikern und Statisten, die eine Theaterpremiere in einer Gastwirtschaft feierten, angegriffen von einer Gruppe Neonazis. Diese nicht gerade kleine Gruppe von 14 Leuten scheint machtlos gegen die Neonazis gewesen zu sein, denn fünf Mitglieder des Nordharzer Städtebundtheaters wurden durch die angreifenden Neonazis schwer verletzt, die Neonazis jedoch konnten anscheinend alle anschließend noch laufen. Und jetzt sollen weitere unbewaffnete Passanten sich den vermutlich mit Messern oder Baseballschlägern bewaffneten Neonazis zusätzlich entgegenstellen? Holger Hövelmann fordert hier quasi zu einer Massenschlägerei auf. Weil man ja der Polizei nicht alle Arbeit überlassen könne - so Hövelmann sinngemäß als Begründung gegenüber der Tagesschau.

Hat der Mann noch alle Tassen im Schrank? Tickt der noch ganz richtig?

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