Donnerstag, 11. Januar 2007

Die ZEIT hat ein Denk-Handicap

(Via Rebellen ohne Markt) Lol. Mehr ging mir erstmal nicht durch den Kopp als ich diesen Kommentar von Gero von Randow, Redakteur bei der ZEIT, las:

Über Vorgänge in der eigenen Unternehmensgruppe zu berichten, ist immer problematisch, weil selbstreferentiell und vor allem niemals neutral. (Quelle)


Das war die kurze Antwort von Gero von Randow auf einen ausführlichen, detaillreichen Verriss eines kritiklosen ZEIT-Berichtes über die Übernahme von StudiVZ durch die Holtzbrinck-Verlagsgruppe (zu der die ZEIT gehört). Mehr meinte Herr von Randow nicht dazu sagen zu müssen, dass in dem betreffenden ZEIT-Artikel wirklich alles fehlte, warum StudiVZ in letzter Zeit in die Kritik geraten war. Es ist halt problematisch. Deshalb fühlte man sich außer Stande, kritisch zu berichten. Die ZEIT war also überfordert. *Schluchz*

Die ZEIT ist also (außerhalb der Randerscheinung "Meckerblog" - der Kommentar von von Randow zeigt ja, dass man das Meckerblog intern nicht ernst nimmt) unfähig, kritisch über Vorgänge zu schreiben, die sie selbst irgendwie betreffen. Das ist schade. Gehört doch die kritische Distanz auch gegenüber sich selbst zu einer intellektuell nicht zu unterschätzenden Fähigkeit.

Aber eigentlich zeigt der kritiklose ZEIT-Artikel und die Reaktion von von Randow nur, wie gut Holtzbrinck und StudiVZ mittlerweile zueinander passen. Denn auch StudiVZ hatte bekanntlich enorme Schwierigkeiten, das eigene Gewurschtel einmal kritisch zu beleuchten. Da kann man also nur gratulieren.

P.S.: Wie richtige Journalisten mit Meldungen in eigener Sache umgehen, führte vor kurzer Zeit die BBC vor, als sie über den völlig überraschenden Wechsel ihres Vorsitzenden Michael Grade zum privaten Hauptkonkurrenten der BBC berichten musste. Eine doch noch etwas problematischere Angelegenheit als die Übernahme einer halbtoten Studentenplattform durch das eigene Haus, finde ich. Trotzdem schaffte es die BBC den Vorgang neutral darzustellen. Über die Art und Weise, wie die BBC das machte, wurde zum Beispiel im Weblog von Stefan Niggemeier diskutiert: And mostly what I need from you.

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