Sonntag, 1. April 2007

Aprilscherz des CCC

(Via Missis Notizblog) Aprilscherze haben es schwer heutzutage. Aprilscherze leben davon, aus der Masse der realen Meldungen durch ihre offensichtliche Absurdität herauszustechen. Was soll man aber tun, wenn die realen Meldungen seit Jahren selbst immer irrealer und absurder werden?

So dachte ich erst: Klar, die 1.-April-Meldung des Chaos Computer Clubs (CCC) entlarvt sich schnell als Scherz: Bundestrojaner in ELSTER-Software entdeckt.

Denn was kann hier nicht stimmen? Richtig: Terroristen zahlen keine Steuern und deswegen würden die Sicherheitsbehörden niemals die ELSTER-Software trojanertechnisch aufrüsten. Also kann die Meldungn nicht stimmen.

Falsch. Das ist natürlich kein Argument. Denn ob eine Überwachungsmaßnahme tatsächlich Terroristen treffen würde oder nicht, kümmert unsere Politiker bekanntlich nicht. Schließlich interessiert es Schäuble & Co. auch nicht, dass all ihre anderen Überwachungsmaßnahmen (Vorratsdatenspeicherung, Belauschen unverschlüsselten E-mail-Verkehrs, geplante neue Rasterfahndungen, Kontenüberwachung, biometrische Pässe und so weiter) vor allem den Normalbürger ins Visier nehmen und aushorchen und eben kaum technisch versierte Terroristen.

Also entlarvt nur noch die Tatsache, dass die Datei "elster.exe" infiziert sei, die Meldung als Aprilscherz:

Schon von Anfang an hegten Experten Zweifel an der Integrität der 18 MB großen .exe-Datei. (Quelle)


Denn sollten es Terroristen tatsächlich so einfach haben? Sollte es ausreichen, einfach Linux zu verwenden, um vor dem Bundestrojaner sicher zu sein? Nein, natürlich nicht.

Also: Doch ein gelungener April-Scherz!

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