Sonntag, 2. Dezember 2007

Spinning Wheel

Manche Medien wie beispielsweise Süddeutsche.de berichten, dass Chávez damit drohe, dem Westen das Öl abzudrehen, wenn das Referendum scheitere:

Der Präsident in Caracas hat seine festen Erwartungen - und er hat sein Feindbild. Wenn das Referendum zur Verfassungsreform scheitere, so erklärte er in einer Rede, dann seien daran allein die Amerikaner schuld. Die Konsequenz für diesen Fall: Er werde umgehend die Öllieferungen an die USA einstellen. Am Wochenende gab er sich noch radikaler. "Wenn wir nicht gewinnen, kriegt niemand unser Öl", wetterte Chávez. "Und dann steigt der Ölpreis auf 200 Dollar." (Quelle: Süddeutsche.de)


Woanders liest man jedoch:

Mit Blick auf ein publik gewordenes CIA-Dokument über eine „Operation Kneifzange" warnte Chávez, die Erdöllieferungen an die USA würden sofort eingestellt, falls die US-Administration eine Operation gegen den Sieg des Ja in Venezuela in Gang setzen sollte. [...] Er kündigte an ein negatives Ergebnis zu akzeptieren. Er werde dann bis zum letzten Tag seiner Amtszeit 2013 im Amt bleiben. Man müsste dann die Zeit nutzen, um einen Nachfolger für die Fortsetzung der Revolution zu finden. Zugleich forderte er die Opposition auf, ihrerseits ebenfalls das Ergebnis anzuerkennen, egal wie es ausfällt. (Quelle: Amerika21.de)


Es wird gedreht und gedreht und gedreht... Schon verrückt, dass man mal so richtig die eigene Hilflosigkeit und das eigene Ausgeliefertsein an die Medien spürt bei diesem Thema, nicht wahr? Das muss das Gefühl sein, das ansonsten nur Bewohner von Diktaturen kennen, in denen jegliche Presse zensiert wird und wo man auch keinen Zugang zur internationalen Presse hat. Wem soll man glauben? Ich rate zur allergrößten Vorsicht. Unsere deutschen "Qualitätsmedien" haben bei der Berichterstattung über Chávez nicht nur in letzter Zeit allzu häufig bewiesen, dass sie selbst vor offenen Lügen nicht zurückschrecken.

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2 Kommentar(e):

Anonym hat gesagt…

So, und jetzt hat dieser "Diktator" Chávez die Wahl nseinem Sinne verloren und gratuliert auch noch frech der Opposition, während uns "lupenreine Demokraten" in Russland mal wieder zeigen was eine freie "Wahl" ist.

Solon hat gesagt…

Oh weh. Dann werden wir jetzt also alle ab morgen ohne Öl auskommen müssen (laut Süddeutsche Zeitung). Wie mache ich denn dann morgen meinen Salat an?