Donnerstag, 23. November 2006

Was soll das Geblogge?

Die Gründe liegen auf der Hand:

  • Spielerei mit der Technik.
  • Spielerei mit der Sprache. In meinem Fall eher Frimelei statt leichtfüßiges Herumspielen.
  • Netzwerken. Entweder auch als eine Art Spiel oder Experiment oder als knallharte, berufliche Suche nach dem nächsten Auftraggeber. Das Spiel besteht darin, zu gucken, wer wann wo und wie auf eigene Äußerungen im Netz reagiert. Berufliches Online-Netzwerken hat sich dagegen jedoch mittlerweile zu einem eigenständigen Geschäftszweig entwickelt mit speziellen Online-Communities und einer wachsenden Beraterszene.
  • Bloggen erzeugt offenere Augen. Das ist wie beim Fotografieren. Hat man einen Fotoapparat dabei und hat sich vorgenommen Fotos zu schießen, wird die Umwelt plötzlich interessanter, denn man sucht nach Motiven und Perspektiven. Ein Fotoapparat lässt einen, auch dann wenn man ihn gar nicht benutzt, anders interagieren mit der Umwelt, als wenn man ihn nicht dabei hätte. Durch ein eigenes Weblog wächst das Interesse an Online-Artikeln anderswo. Weil man auf sie mittels Weblog reagieren kann. Weblogs sind die Fotoapparate der Internettouristen. Man muss kein Sprachkünstler sein und wunderbare Geschichten oder aufregende Storys liefern. So wie man auch kein exzellenter Fotograf sein muss, um Spaß an seinen Urlaubsschnappschüssen zu haben. Weblog oder Fotoapparat lassen die eigenen Möglichkeiten wachsen. Ein Zugewinn an Handlungsmöglichkeiten ist immer ein Lustgewinn. Ganz egal, ob jemand anderes die eigenen Fotos oder Weblog-Einträge für den letzten Mist hält.
  • Durch die offeneren Augen nimmt man mehr auf. Genauso wie man mit dem Fotoapparat bewaffnet seine Umwelt anders wahrnehmen kann, passiert dies im Umgang mit dem Internet durch das Weblog. Man liest intensiver, gezielter und bewertet das Gelesene sofort. Lässt es sich vielleicht irgendwie fürs eigene Weblog verwerten als Gedankenanstoß? Als Link? Wie stehe ich zu dem Geschriebenen? Muss ich mich dazu äußern? Auf diese Art und Weise stimuliert ein eigenes Weblog die Auseinandersetzung mit dem, was man im Internet sonst so findet. Das eigene Wissen wächst dabei übrigens, ohne dass man es sich anstrengend wie beim Vokabelpauken antrainiert hätte.
  • Weblog-Einträge und die Foto-Schnappschüsse können nach einiger Zeit zu einem äußerst nützlichen Archiv werden.
  • Weblogs dienen dazu, etwas "wegzuschreiben". Das müssen keine hochproblematischen Klöpse sein. Regt man sich über irgendwas auf oder gibt es was Freudiges zu berichten, kommt es ins Weblog. Computer oder Laptop steht doch eh immer griffbereit. Das funktioniert bei freudigen oder leidigen Ereignissen aus der politischen und der rein privaten Sphäre.
  • Und schließlich: Vielleicht stößt man etwas an, mit dem, was man schreibt, verlinkt, zusammenfasst, ausdenkt, erträumt, beschimpft.
Oder?...

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