Mittwoch, 3. Januar 2007

"Die Fackel" von Karl Kraus jetzt im Internet

(Via Netzjournalist) Karl Kraus (Wikipedia-Eintrag zu Karl Kraus) schrieb schon vor einigen Jahrzehnten offline ein Weblog und nannte es Zeitung, genauer "Die Fackel". Da Karl Kraus nun siebzig Jahre tot ist und er so etwas Geniales wie die "Creative Commons" noch nicht kennen konnte, darf jetzt zumindest nach siebzig Jahren jeder seine Texte weiter publizieren, weil die Beschränkungen des Urheberrechts nun endlich abgelaufen sind und die Erben oder Rechteinhaber von Kraus' Texten ab sofort leer ausgehen. Das Austrian Academy Corpus hat diese Gelegenheit sogleich genutzt und stellt alle Texte aus der Fackel online: Die Fackel.

Auch der Standard berichtet über den Online-Auftritt: Ab sofort online: "Die Fackel".

Damit der Zugang nicht allzu leicht wird (die vorherige Qual erhöht den anschließenden Genuss - ein österreichisches Prinzip?), hat dieser akademische Körper dem Lesegenuss eine Zwangsregistrierung voran gestellt.

Wer seine E-mail-Adresse nicht bekannt geben möchte oder nicht eventuell längere Zeit auf die Freischaltung warten möchte, dem empfehle ich wie immer in solchen Fällen die Benutzung von Bugmenot.com. Einen freien Login für den österreichischen Akademie-Körper gibt es da bei Bugmenot schon. Einfach die URI der oben verlinkten Webseite zu der Fackel in's Suchfeld von Bugmenot kopieren (oder alternativ auf diesen Link klicken) und man erhält eine Liste mit funktionierenden Accounts von Leuten, die ihre Zugangsdaten Bugmenot freiwillig mitgeteilt haben.

Auf dass das Licht der Fackel jetzt nach Wegfall der Beschränkungen durch das Urheberrecht nicht wieder behindert werde durch einen unsinnigen Registrierungszwang. Es lebe also der freie Informationsfluss! ;-)

P.S.: Ist man so dämlich und gibt dem österreichischen akademischen Körper seinen realen Namen samt Wohnort und gar Berufsbezeichnung an bei der Registrierung auf deren Webseite, darf man zusätzlich noch juristisch anzweifelbare Dinge lesen wie zum Beispiel, dass nun der Austrian Academy Corpus die Rechte an den Texten von Karl Kraus besitzen würde. Gemeint sein kann jedoch nur das Recht an der Online-Aufbereitung der Texte von Kraus. Deshalb sprechen die Nutzungsbedingungen auch immer von der "AAC-Fackel".

Da diese Nutzungsbedingungen nur lesbar sind, nachdem man bereits dem AAC seine persönlichen Daten für die Anmeldung übermittelt hat, hier die Nutzungsbedingungen zur Nutzung der "AAC-Fackel". Damit jeder weiß, worauf er sich einlässt, wenn er der AAC persönliche Daten übermittelt, bevor er sich anmeldet (und nein, ich bekomme für diesen Service kein Geld von dem AAC):

NUTZUNGSBEDINGUNGEN
1. Registrierung

1.1 Die Österreichische Akademie der Wissenschaften ('ÖAW') hat eine elektronische Fassung der Zeitschrift "Die Fackel" erstellt, die unter der Website online unentgeltlich zur Verfügung gestellt wird ('AAC-Fackel'). Um die AAC-Fackel nutzen zu können, müssen sich User zuvor registrieren. Der User verpflichtet sich durch die Registrierung, diese Nutzungsbedingungen einzuhalten.

1.2 Die ÖAW ist jederzeit berechtigt, ohne vorherige Ankündigung und ohne Angabe von Gründen die AAC-Fackel einzustellen und Registrierungen von Usern zu löschen. Durch Einstellung der AAC-Fackel oder Löschung der Registrierung eines Users erlischt das Vertragsverhältnis zwischen der ÖAW und dem User.

1.3 Benutzt ein User die Datenbank sechs Monate lang nicht, so werden seine bei der Registrierung eingegebenen und generierten Daten vollständig gelöscht und das Vertragsverhältnis erlischt.
2. Datenschutz

2.1 Bei der Registrierung hat der User Name, Adresse, Beruf, Institution und E-Mail Adresse anzugeben. Der User erklärt sich ausdrücklich damit einverstanden, dass die ÖAW die bekannt gegebenen Daten speichert und zur statistischen Auswertung der Nutzerstruktur verwendet. Die ÖAW verpflichtet sich, die Daten nicht an Dritte weiterzugeben. Zur Wiedererkennung nutzerspezifischer Einstellungen werden vom System automatisch Cookies gesetzt. Sofern der User mit dieser Funktion nicht einverstanden ist, kann er sie durch Änderung der Einstellung in seinem Browser ändern.

2.2 Nach Abschluss der Registrierung wird dem User ein automatisch generiertes Passwort an die von ihm angegebene E-Mail Adresse zugesandt. Der User verpflichtet sich, dieses Passwort geheim zu halten und nicht an Dritte weiterzugeben.

2.3 Der User erklärt sich damit einverstanden, dass die ÖAW an die von ihm bei der Registrierung angegebene E-Mail-Adresse E-Mails mit Informationen über Änderungen oder neue Funktionen der Datenbank zusendet.
3. Rechte an der AAC-Fackel

3.1 Die AAC-Fackel ist als Computerprogramm und Datenbank urheberrechtlich geschützt. Alle Verwertungsrechte, insbesondere das Recht zur Vervielfältigung, Verbreitung oder Zurverfügungstellung stehen ausschließlich der ÖAW zu.

3.2 Die ÖAW gewährleistet nicht, dass der Inhalt der AAC-Fackel frei von Rechten Dritter ist. Werden User von Dritten in Anspruch genommen, so stehen ihnen keine Ansprüche gegen die ÖAW zu.

3.3 User, welche die erlaubte Nutzung der AAC-Fackel überschreiten, verpflichten sich, der ÖAW jeden daraus entstandenen Schaden zu ersetzen.
4. Erlaubte Nutzung der AAC-Fackel

4.1 Der User ist nur berechtigt, die AAC-Fackel zu privaten oder wissenschaftlichen, nicht aber zu kommerziellen Zwecken und auch nur im Rahmen der gesetzlichen freien Werknutzungen zu verwenden.

4.2 Der User verpflichtet sich, bei jedem Zitat die Quelle in folgender Form anzugeben:
Herausgeber: AAC - Austrian Academy Corpus
Titel: AAC-FACKEL
Untertitel: Online Version: "Die Fackel. Herausgeber: Karl Kraus, Wien 1899-1936"
Reihentitel: AAC Digital Edition Nr. 1
URL: http://www.aac.ac.at/fackel
Abrufdatum:

Bei der Quellenangabe von Texten, die nicht von Karl Kraus verfasst sind, sind zusätzlich der Name des Verfasser/der Verfasserin und der Titel des einzelnen Beitrages anzugeben.

Zitat einer Seite (Kurzform bei Mehrfachnennung): AAC-FACKEL, Nr.x, (S.)x ( [=Abrufdatum])

4.3 Keinesfalls ist es dem User gestattet, die AAC-Fackel zur Gänze zu vervielfältigen oder deren Inhalt der Öffentlichkeit – in welcher Form auch immer – zugänglich zu machen.
5. Funktionalität der AAC-Fackel

Die ÖAW gewährleistet weder die Vollständigkeit und Richtigkeit der AAC-Fackel noch deren störungsfreies Funktionieren oder dauerhafte Abrufbarkeit. Für Störungen und Ausfälle insbesondere aufgrund höherer Gewalt, Streik oder Manipulation durch Dritte übernimmt die ÖAW keine Haftung. Die ÖAW übernimmt weiters keine Haftung für die Verwendbarkeit der Daten zu den von den Usern vorgesehenen Zwecken.
6. Schlussbestimmungen

6.1 Die Unwirksamkeit einzelner Vertragsbestimmungen berührt die Wirksamkeit der übrigen Bestimmungen dieser Nutzungsbedingungen nicht. An die Stelle der unwirksamen Bestimmung tritt eine wirksame, die dem von der unwirksamen Bestimmung beabsichtigten Zweck wirtschaftlich am nächsten kommt.

6.2 Diese Nutzungsbedingungen und alle vertraglichen Beziehungen zwischen dem User und der ÖAW unterliegen dem Recht der Republik Österreich. Ausschließlicher Gerichtsstand ist die Innere Stadt Wien. (Quelle: http://corpus1.aac.ac.at/fackel/)


Der zitierte Text selbst ist nicht per direktem Link erreichbar, sondern wird erst während des individuellen Registrierungsvorganges und nach der Übermittlung seiner persönlichen Daten an den AAC eingeblendet.

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