Freitag, 30. März 2007

Menschenrechtler: China tötet gezielt Häftlinge für Organhandel

Die "Initiative Nachrichtenaufklärung" hatte (wie hier schon einmal erwähnt) das Thema auf ihrer jährlichen Top-10-Liste der in den deutschen Medien am meisten vernachlässigten Themen auf Platz 2 gestellt: Chinas unmenschliche Haftbedingungen und Organhandel mit Organen von Häftlingen.

Jetzt berichtet zumindest Welt.de über den Besuch von David Matas und David Kilgour, zweier Menschenrechtler, in Deutschland, die den Skandal akribisch recherchiert haben: Zwei Kanadier bezichtigen China des Mordes.

Darin:

Die Vielzahl der Faktoren und ihre Kombination untereinander ergeben ein Gesamtbild, das die Anschuldigungen nur als wahr erscheinen lassen kann, schlussfolgern sie [David Matas und David Kilgour; Anmerkg. von mir]. Anhänger der Bewegung Falun Gong, die in China 1999 als "bösartige Sekte" verboten wurde, werden "im Verlauf einer Operation oder unmittelbar danach getötet". Im Klartext: Mord in Form von Organentnahme. "Oft genug sind wir selbst ungläubig und entsetzt vor den Ergebnissen unserer Untersuchungen zurückgewichen", sagt Kilgour. (Quelle)


Es geht hier nicht um einige wenige Fälle, exotische Ausnahmen. Nein, das passiert im großen Stil und bislang trotz offiziellem Verbot unbehelligt von den chinesischen Behörden. Man kann sogar als Ausländer einfach bei einem chinesischen Krankenhaus vorstellig werden und bekommt die Lieferung frischer Organe gegen Bargeld jederzeit zugesichert. Es scheint so zu sein, dass China so auf Bestellung gezielt Hunderte wenn nicht Tausende von Häftlingen während der und durch die Organentnahme tötet. Die Häftlinge scheinen zudem nicht etwa Schwerverbrecher zu sein, die eine Todesstrafe "verdient" hätten, sondern schlicht meist Anhänger der Falun Gong Sekte.

Natürlich werden die Menschenrechtler in Deutschland auf keinerlei Reaktionen bei unseren hochgestellten Politikern stoßen. Und natürlich werden die deutschen Medien nicht weiter darüber berichten. Genauso wenig wie sie dieses Jahr die Initiative Nachrichtenaufklärung erwähnt haben.

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