Donnerstag, 26. April 2007

Mit Anstand in den Überwachungsstaat

In der Rhetorik der deutschen (Un-)Sicherheitspolitiker wie Schäuble, Beckstein, Bosbach und so weiter taucht neuerdings immer häufiger ein neuer Typ von Bürger auf: Der sogenannte "anständige Bürger".

Der "anständige Bürger" - so Schäuble, Beckstein und Trallala - zeichnet sich dadurch aus, dass er nichts zu befürchten habe. Der Bürger, der nicht "anständig" ist, dem kann es jedoch passieren, dass er vom Staat intensiv überwacht und durchleuchtet wird und die Folgen daraus tragen muss. Unanständige Bürger müssen sich somit fürchten.

Wenn Schäuble, Beckstein und Trallala in den Medien vom "anständigen Bürger" reden, dann sind die armen Journalisten immer derart perplex, dass sie es leider immer versäumen, doch einmal nachzufragen, wer oder was "anständig" ist. Derjenige, der keine Gesetze bricht oder derjenige, der sich nicht verdächtig macht? Und wie macht man sich nicht verdächtig?

Das wüsste ich gerne. Denn sonst wird die Furcht vor Terroranschlägen langsam bei mir verdrängt von der Furcht, in den Augen von Schäuble, Beckstein und Trallala eventuell nicht mehr als "anständig" zu gelten.

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