Mittwoch, 31. Oktober 2007

Vorratsdatenspeicherung: Wie Zypries weiterhin die Öffentlichkeit für dumm verkauft und die ARD dabei mitmacht

(Via Schnüffelblog) Wenn ich Journalist wäre und Frau Zypries interviewen würde und Frau Zypries würde mir gegenüber sachlich völlig unzutreffend wiederum behaupten, dass bei der geplanten, kommenden Vorratsspeicherung aller Telekommunikationsverbindungsdaten nichts anderes und nichts mehr gespeichert würde als jetzt schon, dann würde ich sie schlicht als unverschämte Lügnerin bezeichnen und aus dem Studio schmeißen. Selbst wenn das Interview live über den Sender gehen würde.

Aber mit den "Journalisten" der ARD kann man es ja machen, muss Frau Zypries sich gedacht haben. Die kuschen. Ist ja 'ne Bundesministerin, die man interviewt. Da darf man nicht widersprechen. Man ist ja "staatstragend" bei der ARD. Oder hat schlicht von Tuten und Blasen keine Ahnung.

Es ist nicht das erste Mal, dass die ARD in diversen Sendungen die hanebüchenen Darstellungen von Zypries zur Vorratsdatenspeicherung unwidersprochen dem zahlenden Publikum präsentiert.

Erbärmlich. Sowohl Zypries als auch dieser Journalisten-Imitator namens Werner Sonne, der Zypries nun im ARD-Morgenmagazin in einem Interview erneut eine Plattform bot, ihre Lügengeschichten gefahrlos zu wiederholen.

Hier das Interview von Werner Sonne im ARD-Morgenmagazin als Real-Player-Stream.

Erneut wiederholt Frau Zypries dort die Behauptung, dass bei der geplanten Vorratsdatenspeicherung nicht mehr Dinge gespeichert würden als Telekommunikationsprovider dies heute schon tun. Und wieder bringt sie das verquere Beispiel, dass die Daten der Vorratsspeicherung vergleichbar seien mit beispielsweise den Angaben auf einem Briefumschlag. Und schließlich stellt sie dar, dass diese Daten ja nur bei den Providern gespeichert seien und nicht beim Staat. Was natürlich irreführend ist, denn der Ort der Speicherung spielt bei digitalen und vernetzten Daten im Unterschied zu Aktenordnern aus Papier und Pappe keine Rolle mehr. So wird der Staat bald in Sekundenschnelle elektronisch übers Netz über besondere Schnittstellen, die derzeit in den berüchtigten ETSI-Ausschüssen technisch ausgearbeitet werden, jederzeit Zugriff nehmen können auf die bei den Providern gespeicherten Daten.

Ich hatte früher schon einmal ausführlicher versucht darzustellen, wo Frau Zypries alles in ihren Ausführungen irrt. Deswegen hier einfach die Links zu diesen älteren Weblog-Einträgen:

  • Vorratsdatenspeicherung: Eine Lachnummer für Terroristen. Da schrieb ich noch, dass Zypries sich wahrscheinlich nur versehentlich irrt und nicht bewusst lügen würde. Nach über einem halben Jahr müsste Zypries inzwischen jedoch wissen, worum es bei der Vorratsdatenspeicherung geht. Das Wiederholen ihrer falschen Aussagen kann ich jetzt nur noch als eine bewusste Verarschung böswillige Täuschung der Öffentlichkeit ansehen.
  • Vorratsdatenspeicherung für Dummies

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