Donnerstag, 8. Februar 2007

Karteileiche

Deutsche Behörden machen bekanntlich keine Fehler. Deshalb können wir Bürger ihnen auch unbedingt und bedingungslos vertrauen, wenn immer mehr Daten der Bürger erfasst, verwaltet, ausgewertet und überwacht werden. Denn Pannen passieren nicht. Nie. Deswegen ist auch Transparenz und Kontrolle der Behördenarbeit eigentlich völlig überflüssig in Deutschland.

Nun gut, stimmt nicht ganz: Lebendige Tote (Süddeutsche.de).

Aber wenn denn mal aus total unerfindlichen Gründen Fehler passieren, dann wird sowas schnell und unbürokratisch geregelt, denn man ist ja für den Bürger da und so weiter.

Nun gut, stimmt auch nicht ganz. Im oben verlinkten Artikel von Süddeutsche.de wird geschildert, wie eine Rentnerin einfach für tot erklärt wurde und die Rente einbehalten wurde. Jetzt versucht die Frau per Anwalt einbehaltene Rente wieder zu bekommen. Bislang ohne Erfolg. Was natürlich logisch ist, denn wird die Rente einbehalten, muss die Behörde ihren Fehler nicht korrigieren. Fehlendes Geld führt nämlich bekanntermaßen zu Hunger. Und Hunger ist auf Dauer ungesund. Manche meinen sogar tödlich. Wodurch dann der Behördenfehler jedoch keiner mehr wäre.

Also stimmt doch: Deutsche Behörden machen keine Fehler.

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