Mittwoch, 7. Februar 2007

Zu hohe Qualitätsstandards bei Spreeblick.com?

Johnny vom sehr bekannten und bereits mit einem Grimme Online Award ausgezeichneten Weblog "Spreeblick.com" würde von den circa 145.732.432 Weblogs im Universum nur Wirres.net und natürlich Spreeblick.com auf 'ne einsame Insel mitnehmen. Manche Weblogs haben laut Johnny ja auch nur "Artikel" in Anführungszeichen und von allgemein niedriger Qualität, sobald sie Spreeblick.com in einer bestimmten Angelegenheit kritisieren.

Hinzu kommt: Bei Spreeblick.com sorgt man sich nicht nur um die eigene Qualität. Spreeblick.com dehnte die eigene Handlungs-Verantwortung sogar noch aus auf das Handeln anderer, nämlich auf das mögliche Handeln etablierter Medien. Spreeblick.com sorgte sich, dass die etablierten Medien mit Beteiligten einer kurz zuvor bei Spreeblick.com veröffentlichten Story verantwortungslos umgehen könnten und löschte daher den betreffenden Weblog-Eintrag und die betreffende Story bei Spreeblick.com schnell wieder.

Dass man manche konkreten Details wie Namen oder Orte nicht veröffentlicht, um Personen zu schützen und so weiter, ist ja gut und schön. Aber direkt eine ganze Story nicht veröffentlichen, nur weil man befürchten muss, dass bestimmte unverantwortliche Teile der Medien daraus bewusst ein unschönes Süppchen kochen könnten und anfangen könnten Beteiligte und Unbeteiligte aufs Geratewohl zu belästigen?

Kann ein Zuviel an Übernahme von Verantwortung für das Verhalten anderer eventuell schon wieder unverantwortlich sein? Macht man sich so nicht allzu abhängig vom Verhalten der anderen? Sind die Medien nicht selbst verantwortlich für ihr ungebührliches Verhalten, so lange man selbst Anstand bewahrt und nicht Personen bloßstellt, die keine Personen des öffentlichen Lebens sind?

Kein Wunder, dass sich bei solch umfangreicher, selbst aufgebürdeter Fremdverantwortung Johnny von Spreeblick.com auf eine einsame Insel wünscht. Ich empfehle jedoch dringend neben Wirres.net und Spreeblick.com noch mindestens das Weblog Boing Boing mit auf die Insel zu nehmen. Ansonsten könnte nämlich Spreeblick.com - die wunderbaren Texte von Spreeblick-Mitautor Malte einmal ausgenommen - ein relativ leeres und ideenloses Inseldasein fristen.

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